Zahlreiche Einsätze

Sturm ließ Baum auf fahrendes Auto stürzen

Österreich
30.01.2022 15:21

Der Sturm in Österreich nimmt weiter Fahrt auf. Nach einer bereits unruhigen Nacht fegten auch am Sonntag schwere Windböen über das Land hinweg - und bescherte den Einsatzkräften in mehreren Bundesländern zahlreiche Sturmeinsätze. Auf den Bergen erreichten die Böen Spitzen von bis zu 155 km/h. Der Sturm führte zu teils hochgefährlichen Situationen.

In Oberösterreich musste bereits in der Nacht ein Arbeitsschiff im Ennshafen, das aufgrund des starken Windes abgerissen und auf die Donau abgetrieben worden war, gesichert und zurück zum Hafen gebracht werden. Vereinzelt wurden die Feuerwehren auch zu von umgestürzten Bäumen blockierten Straßen gerufen. Auch mehrere Haushalte waren zwischenzeitlich ohne Strom.

Stromausfälle in der Steiermark
Auch in der Steiermark hielten Sturm, aber auch Schneefall, die Einsatzkräfte in Atem. Bereits in der Nacht waren bis zu 8000 Haushalte vorübergehend ohne Strom. Auch am Sonntag kam es immer wieder zu Ausfällen. Ebenso mussten die Einsatzkräfte zu mehreren umgestürzten Bäumen ausrücken, die oftmals auch auf Straßen gefallen waren, um diese zu entfernen.

In der Gemeinde Hitzendorf fiel ein entwurzelter Baum auf ein parkendes Fahrzeug, das schwer beschädigt wurde. Auch ein Buswartehäuschen wurde durch eine Windböe umgerissen

Baum stürzte in NÖ auf fahrendes Auto
Ebenso wütete der Sturm auch in Niederösterreich: Im ganzen Bundesland beschäftigten umgestürzte Bäume, die teilweise Straßen blockierten, und Gebäude, die gesichert werden mussten, die Einsatzkräfte. In Pottenstein (Bezirk Baden) wurde ein Partyzelt aus der Verankerung gerissen und blieb in einer Telefonleitung hängen. Im Bezirk Waidhofen kam ein Autofahrer, wie durch ein Wunder, mit dem Schrecken davon, als ein Baum auf der B30 bei Tiefenbach plötzlich auf die Straße stürzte. Der Stamm fiel dabei auf die Motorhaube, das Fahrzeug wurde schwerst beschädigt.

Es bleibt stürmisch
Besonders kräftige Böen suchen am Sonntag vor allem den Osten heim, vom Wald- und Weinviertel bis nach Wien und ins Nordburgenland, ebenso auch die Obersteiermark. Teils erreichen die Böen Geschwindigkeiten um 100 km/h.

Semmering als Spitzenreiter mit 155,2 km/h
Auf den Bergen tobt der Sturm teils sogar noch stärker als prognostiziert: Am frühen Sonntagnachmittag wurden Sturmspitzen von 155,2 km/h am Semmering/Sonnwendstein auf 1500 Meter Seehöhe in Niederösterreich gemessen. Auf den Plätzen dahinter folgten der Sonnblick (Salzburg, 3109 Meter Seehöhe) mit 138,2 km/h und der Feuerkogel (Oberösterreich, 1618) mit 136,4 km/h, berichtete die ZAMG.

Auf der Jubiläumswarte in Wien wurden 122,4 km/h gemessen. Der Spitzenwert in der Steiermark lag mit 119,9 km/h in Mariazell, im Burgenland bei 103 km/h in Podersdorf, in Kärnten mit 101,5 km/h auf der Villacher Alpe (2117 Meter Seehöhe), in Tirol am Innsbrucker Flughafen mit 104 km/h und in Vorarlberg mit „nur“ 82,4 km/h auf 2805 Meter Seehöhe am Valluga.

Wälder und Berge besser meiden!
Nach wie vor gilt der Aufruf, in den vom Sturm heimgesuchten Gebieten, auf Aktivitäten in den Bergen oder in Wäldern besser zu verzichten. Die Gefahr von herabstürzenden Ästen, umknickenden Bäumen, Lawinenabgängen und dergleichen ist hoch. Vorsicht ist aber auch auf den Straßen und Gehwegen geboten. Noch bis in den Abend hinein fegt der Sturm über das Land, in der Nacht beginnt sich dann die Lage zu entspannen. 

Am Sonntagmorgen hatten stellenweise beachtliche Temperaturunterschiede geherrscht. Als Begleiterscheinung des Sturms, der den Großteil des Landes derzeit fest im Griff hat, konnte man am Grazer Flughafen bei Windstille minus 2,5 Grad messen, während knapp zehn Kilometer weiter, bei stürmischen Böen am südlichen Stadtrand plus 9,4 Grad gemessen wurden.

Grund dafür sei neben dem Sturm auch die sogenannte Inversion im Süden, berichtete die Unwetterzentrale. Von Inversion spricht man, wenn sich in höheren Lagen wärmere Luft befindet als am Boden. Üblicherweise ist es genau umgekehrt.

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