Alpinpolizisten

Sie sorgen für Recht und Ordnung auf den Bergen

Richtige Schnee-Experten: Analysen zum Lawinenabgang können vor Gericht Beweismittel sein

(Bild: LPD Steiermark)

Hochbetrieb im alpinen Gelände: Der Winter bringt viele Unfälle auf und abseits der Skipiste. Eine geschäftige Zeit auch für die Alpinpolizisten, vor allem in der Obersteiermark. Auf den Bergen führen sie Befragungen durch, klären Ursachen und vermessen Unfallstellen. Muskeln und Köpfchen sind dabei ein Muss, genauso wie Erfahrung.

Schneebedeckte Gipfel und Felsen sind ihr Terrain. Sie hängen an Kletterseilen und stehen auf Skiern. Insgesamt 72 solcher Alpinpolizisten gibt es momentan in vier Einsatzgebieten steiermarkweit. Im Jahr 2021 waren sie bei 735 Unfällen zur Stelle. Dabei arbeiten sie eng mit Bergrettung, der Flugpolizei und dem Wetterdienst zusammen.

Derzeit kontrollieren Beamte der Alpinpolizei auch Corona-Regeln auf Skihütten

(Bild: LPD Steiermark)

„Die meisten sind hauptberuflich normale Polizisten“, weiß Klaus Pfaffeneder, der steirische Alpinpolizisten ausbildet. „Kommt es zum Lawinenabgang, packen sie ihr Zeug.“ Je nach Schneelage und Wetter kommt es oft zu mehreren Einsätzen pro Tag. Andere stehen jeden Tag auf der Skipiste. „Bei Skiunfällen vernehmen sie Beteilige und erheben Unfallschäden,“ erklärt Pfaffeneder. Hotspot dafür sei beispielsweise die Region Schladming.

Bei Wetterumschwüngen kann es zu mehreren Einsätzen pro Tag im steilen Gelände kommen

(Bild: LPD Steiermark)

Vor allem junge Kollegen würden dort viel Erfahrung sammeln. Und diese sei auch wichtig und helfe besonders bei tragischen Ereignissen. Im Vorjahr zählte man 40 Alpintote in der Steiermark: „So etwas ist immer wieder herausfordernd. Beispielsweise beim Rodelunfall auf der Hochwurzen im Feber, wenn man die Eltern des verunglückten Kindes vor sich hat.“ Kein leichter Job, denn „kein Einsatz ist gleich“. Auch wenn oft viel am Spiel steht, sei es bereichernd: „Man ist direkt am Menschen und lernt viel über unsere Zeit.“