Neue Verordnung

Jäger machen bei Wolfsjagd in Kärnten nicht mit

Kärnten
26.01.2022 08:12

Zum Halali auf Problemwölfe bläst Kärntens Landesregierung. Sie hat die Verordnung einstimmig abgesegnet, um die geschützten Tiere im Ausnahmefall erlegen zu können. Die Almbauern jubeln, hatten sie doch im Vorjahr mehr als 100 Risse zu beklagen. Für die Umsetzung der Abschuss-Verordnung braucht es aber die Jäger - und mit ihnen hat die Politik offenbar nicht gesprochen...

Ohne Zusammenarbeit mit Kärntens Weidmännern ist die Anti-Wolf-Verordnung der Landesregierung zahnlos. Denn wer aufgrund dieser Verordnung Isegrim abknallt, kann sich eines Shitstorms sicher sein. Ganz zu schweigen davon, wenn es sich bei dem erlegten Tier doch nicht um den behördlich freigegebenen Problemwolf handelt... Viele Jäger stehen deshalb einem Wolf-Abschuss äußerst skeptisch gegenüber. „Mit mir persönlich hat keiner gesprochen“, sagt dazu etwa Kärntens umsichtiger Landesjägermeister Walter Brunner. 

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Außer Ärger und einem Shitstorm hat kein Jäger etwas davon, wenn er aufgrund dieser neuen Verordnung einen Wolf erlegt.

Walter Brunner, Landesjägermeister Kärnten

Der erfahrene Weidmann hält es im Hinblick auf die Sorgen und Nöte der Almwirtschaft wegen der überhand nehmenden Wolfsrisse zwar für gut, dass es die Verordnung gibt, doch sie sei seiner Ansicht nach nicht wirklich praktikabel.

Ähnliches Modell wie Schweden
„Mein Ansatz wäre ein anderer gewesen“, sagt der Landesjägermeister im Gespräch mit der „Krone“: „Zuerst wäre zu untersuchen, wie groß die Wolfspopulation bei uns im Dreiländereck Kärnten, Slowenien und Italien ist. Ist diese groß genug, gehört jährlich eine gewisse Anzahl an Tieren zum Abschuss freigegeben, wie es etwa in Schweden praktiziert wird.“

Almwirtschaft glücklich über neue Verordnung
So könnte nicht nur der Arterhalt gesichert werden, auch würden die Wölfe wegen der Bejagung lernen, sich von Menschen und Nutztieren fernzuhalten. Die Jägerschaft plant laut Brunner, den Jägern eigene Schulungen anzubieten, um Wissenswertes über das Großraubwild zu vermitteln. Kärntens Almwirtschaft jedenfalls freut sich über die Anti-Wolf-Verordnung. „Es ist gut, dass etwas passiert. Das Problem wird zwar nicht gelöst, aber es ist ein wichtiger Schritt“, so Almbauernobmann Sepp Obweger. 

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