Kontrollen im Handel

Fälschungssicher? Skepsis bei Eintrittsbändchen

Politik & Wirtschaft
08.01.2022 11:00

Eintrittsbändchen als 2G-Nachweis könnten getauscht, nachbestellt oder weitergegeben werden - sind sie eine Option? Die Wirtschaftskammer kann es sich vorstellen, der Handelsverband und Einkauszentrumsbetreiber wie Richard Lugner eher weniger.

Die Wirtschaftskammer fordert eine Bandbreite an Möglichkeiten die 2G-Kontrollen im Handel betreffend und wirft die Idee eines Armbändchens in den Raum. Laut Spartenobmann Rainer Trefelik hätte sich das bereits in Düsseldorf bewährt. Doch ist es fälschungssicher?

Es kann weitergegeben oder selbst bestellt werden. „Natürlich gibt es keine hundertprozentige Sicherheit“, so Trefelik. Kritik und Skepsis kommt auch von den Betreibern der Einkaufszentren, wie Richard Lugner (siehe Interview unten). Der Kostenfaktor, die hohe Anzahl an benötigten Bändern sowie die problemlose Fälschung wurden als Kritikpunkte genannt.

Will: Kunden müssen ja trotzdem kontrolliert werden
Auch Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbands, hält wenig von der Idee. „Gerade in Einkaufsstraßen ist die Umsetzung schwierig. Außerdem stehen wir einer ,Kennzeichnung von Menschen‘ grundsätzlich skeptisch gegenüber“, sagt Will. Zudem stelle sich die Frage, ob der Mehraufwand und die Mehrkosten gerechtfertigt sind. Denn die Leute müssten ja trotzdem in jedem Shop kontrolliert werden, egal, ob mit Grünem Pass oder Bändchen.

Lugner: „Wie sollen in meiner Lugner City 20 Eingänge kontrolliert werden?“
Baulöwe Richard Lugner steht der Idee der Wirtschaftskammer, Kontrollbändchen im Handel einzuführen, um die vorgeschriebenen Kontrollen zu erleichtern, sehr kritisch gegenüber. Er sieht sie für seinen Shoppingtempel in Rudolfsheim-Fünfhaus schlichtweg nicht umsetzbar.

„Krone“: Herr Lugner, was sagen Sie zu der vorgeschlagenen Bändchen-Lösung?
Richard Lugner: Die Lugner City hat insgesamt 20 Eingänge. Da gibt es die Möglichkeit über die Garage, über fünf Stiegenhäuser, aber auch direkt über die U-Bahn-Station oder das Kino hereinzukommen. Wie soll da bitte bei den Zugängen kontrolliert werden? Außerdem können diese Bändchen ja total leicht gefälscht werden!

Wie waren Ihre Erfahrungen mit den 2G-Kontrollen bisher?
Insgesamt gibt es in meinem Einkaufszentrum 110 Geschäfte. Davon dürfen 20 auch von Ungeimpften betreten werden. Das alleine ist schon eine echte Herausforderung. Verstehen Sie mich nicht falsch. Es ist wichtig, dass kontrolliert wird, und die Polizei hat bei uns im Haus auch schon ein paar Leute erwischt, die ohne einen 2G-Nachweis shoppen waren, aber wie man das alles umsetzen möchte, weiß ich wirklich nicht. Meine Eingänge sind außerdem nur sechs Meter breit und dürfen auch nicht mehr verschmälert werden. Bei Einlasskontrollen würde es daher automatisch zu einer Menschenansammlung kommen.

Wie sollen die strengeren Kontrollen umgesetzt werden?
Viele werden das jetzt einsehen, dass nicht nur die Gastronomen, sondern auch der Handel strenger kontrollieren muss, ob die Besucher geimpft sind. Denn wenn man die Ungeimpften nicht mehr shoppen lässt, dann lassen sich ja viele freiwillig impfen! Wir alle müssen aus der Pandemie raus! Das alles darf doch kein Normalzustand werden.

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