23.12.2021 13:48 |

Ab 22 Uhr aufs Zimmer

Seilbahnen-Chef: Hotels werden zu „Gefängnissen“

Die verschärften Corona-Maßnahmen zu Silvester (siehe auch Video oben) sind für ÖVP-Tourismussprecher und Seilbahnen-Vertreter Franz Hörl ein „Desaster“. Er sieht dabei die Schuld nicht bei seinen Parteikollegen, sondern nur bei dem Grünen Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein, der mit seinen „Schlangenlinien“ Schäden verursachen würde. Durch das Verbot von Silvesterfeiern in der Gastro würden Partys „in das absolut unkontrollierbare private Umfeld“ verlegt, warnte Hörl.

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Ab dem 27. Dezember ist in der Gastronomie statt um 23 Uhr bereits um 22 Uhr Schluss - für Silvester gibt es dabei keine Ausnahme. Mit dieser Maßnahme will die Regierung bekanntlich die Omikron-Infektionswelle stoppen. Auf viel Gegenliebe stößt die neue Verschärfung bei der Wirtschaft nicht - krone.at berichtete ausführlich. „Ob aus Unwissenheit, aus Wirtschaftsfeindlichkeit oder aus Ignoranz ist dabei sekundär. Was bleibt, ist ein Desaster“, ärgerte sich Hörl. Vor allem für die Hotels. 

Hörl: Maßnahme „lebensfremd und degradiert unsere Häuser
Denn die Beschränkungen über die Feiertage gelten auch in Gaststätten: „Man verdrängt die Menschen aus Orten, an denen der 2G-Status kontrolliert wird, in das absolut unkontrollierbare private Umfeld“. In einem Hotel oder der gehobenen Gastronomie die Sperrstunde auf 22 Uhr vorzuverlegen, sei „lebensfremd und degradiert unsere Häuser zu Gefängnissen“ - die Gäste müssten ab 22 Uhr wohl am Zimmer weiterfeiern. 

Auch Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP), der ansonsten hinter den Maßnahmen steht, hatte am Mittwoch Kritik an der Sperrstunden-Regelung geäußert. „Einige Bundesländer“, darunter Tirol, hätten sich in der Sitzung klar gegen eine Vorverlegung ausgesprochen, so Platter. Auch der Tiroler gab zu bedenken, dass sich das Infektionsgeschehen dadurch in den privaten Bereich verlagere.

Tourismus-Obmann: „Quasi-Lockdown“ für Betriebe
Scharfe Geschütze hatte auch der Tourismus-Obmann in der Tiroler Wirtschaftskammer und ÖVP-Landtagsabgeordnete Mario Gerber aufgefahren, wobei dieser die Bundesregierung als Gesamtes ins Visier nahm. Gerber zeigte sich „entsetzt“, sprach von einem „Quasi-Lockdown“ für Tourismusbetriebe und von Entscheidungsträgern, die - vor allem wegen der Sperrstundenregelung - „jeglichen Bezug zur Bevölkerung verloren“ hätten. Er forderte ein Hilfspaket für betroffene Betriebe.

Unter Tirols Touristikern war zuletzt vor allem auch wegen der Einstufung von Großbritannien, Norwegen, Dänemark und den Niederlanden - allesamt wichtige Märkte - als Virusvariantengebiete, die Sorge um die Wintersaison gewachsen. Dass dreifach geimpfte Gäste aus Variantenstaaten nun ohne Quarantäne einreisen dürfen, wurde als Entgegenkommen dem Tourismus gegenüber gewertet. Doch aus vielen Regionen war inzwischen - zumindest für die Weihnachtsfeiertage - von einer eher tristen Buchungslage zu hören.

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