Arbeitsplätze wackeln

Stellenabbau? Eurowings-Turbulenzen in Wien

Bei der Luftlinie Eurowings Europe droht ein radikaler Stellenabbau. Kurz vor Weihnachten sind am Standort Wien-Schwechat 200 Arbeitsplätze in akuter Gefahr. Betriebsrat und Gewerkschaft zeigen sich alarmiert.

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Strikt verordnete Sparkurse und die nach wie vor laufende Kurzarbeit haben die heimischen Airlines in den letzten zwei Jahren vor enorme Herausforderungen gestellt.

Besonders hart hat es auch Eurowings Europe getroffen, eine Tochter der Lufthansa Gruppe. Nun sollen kurz vor dem Weihnachtsfest die Arbeitsplätze von allen 200 Mitarbeitern am Standort Wien wackeln. Die Geschäftsführung möchte die Station nämlich massiv verkleinern oder gar ganz schließen.

Wechsel von Wien nach Prag für 857 Euro Monatslohn
Den betroffenen Mitarbeitern wurden bereits Stellen im Unternehmen angeboten. Für den Standort in Prag wird schon Personal gesucht. Wer freiwillig wechselt, muss jedoch die lokalen Bedingungen akzeptieren. Angesichts der 857 Euro Monatsgehalt für einen Flugbegleiter ist das für viele wohl blanker Hohn.

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Wir bestehen auf fairen und attraktiven Arbeitsplätzen in Wien! Solche Billigstverträge sind nicht mehr zukunftsfähig.

Philip Gastinger, Gewerkschaft vida

„Schon bisher wurden die in Wien stationierten Crews seit Monaten an anderen Standorten in ganz Europa verstreut eingesetzt. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis der komplette Kahlschlag droht“, berichtet ein Insider im Gespräch mit der „Krone“. Bereits seit Beginn der Corona-Pandemie hat die Airline in Wien kein eigenes Flugprogramm mehr angeboten. Zwei Jahre zuvor wurden in einem Wet-Lease-Vertrag Flugziele der Schwester Austrian Airlines übernommen. Damit sollte vor allem die Konkurrenz von Ryanair/Laudamotion und Wizz Air in Schach gehalten werden.

„Wir prüfen derzeit entsprechende Stationierungsalternativen und sind dazu mit unseren Sozialpartnern im konstruktiven Dialog. Wir äußern uns zu laufenden Gesprächen nicht“, heißt es seitens Eurowings. Kommenden Freitag soll eine Betriebsversammlung stattfinden. Spätestens nächste Woche wird sich also zeigen, ob es eine Chance auf einen Weihnachtsfrieden gibt.

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