ÖVP-Shootingstar Claudia Plakolm wird also Staatssekretärin im Bundeskanzleramt von Karl Nehammer, um dort eine Stimme für die Jugend (über die JVP hinaus) zu sein. So ein Staatssekretariat kann aber auch ein Schleudersitz (im doppelten Sinne) sein, wie man an einem Vorgänger, Jochen Danninger aus Ried im Innkreis, sah.
Gleich vorweg: Als Staatssekretärin ist Plakolm kein Mitglied der Bundesregierung, Oberösterreich hat also dort weiterhin „nur“ Ministerin Susanne Raab (die bisher neben Frauen und Integration auch für die Jugend zuständig war). Staatssekretärinnen und -sekretäre aus Oberösterreich gab es bisher aber noch nicht allzu viele: Beatrix Eypeltauer (SPÖ) war die in jüngerer Zeit erste, von 1979 bis 1987; Maria Fekter (ÖVP) war es von 1990 bis 1994; Ursula Haubner, damals FPÖ, von 2003 bis 2005; Helmut Kukacka (ÖVP) von 2003 bis 2007 und schließlich Jochen Danninger (ÖVP), von 16. Dezember 2013 bis 31. August 2014, also ein paar Monate in der Regierung Faymann II, bis Vizekanzler Michael Spindelegger durch Reinhold „Django“ Mitterlehner abgelöst wurde.
Auf Danninger trifft also der Schleudersitz zu, neben der Kürze seines Amtes auch im zweiten, positiven Sinn: Nach Zwischenstationen in der Wirtschaft ist der Innviertler Anfang 2020 Landesrat in Niederösterreich geworden, was er immer noch ist. Wenn’s im Frühling Neuwahlen geben sollte, könnte auch Staatssekretärin Plakolm rasch wieder Geschichte sein – und irgendwann womöglich in einer Landesregierung, vorzugsweise in Oberösterreich, landen.
Tauziehen um Plakolms Nationalratsmandat
Wer erbt Plakolms Nationalratsmandat? Auf der Landesliste von 2019 würde es an Bundesrätin Andrea Holzner gehen, die Bürgermeisterin von Tarsdorf im Bezirk Braunau (mit der nicht mehr berühmten Ortschaft Fugging, vormals Fucking). Die Weichen könnten durch einen Listenwechsel von Johanna Jachs aber auch so gestellt werden, dass im Wahlkreis Mühlviertel Stefanie Zauner aus Kleinzell nachrücken könnte.
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