Präsenz und Kontrolle

„Corona-Check“ im Zug: Die Maske fährt meist mit

Wien
13.11.2021 06:00

Präsenz, Kontrolle und Prävention: Unter diesem Motto starteten die ÖBB und die Wiener Polizei Virus-Kontrollen - beim „Krone“-Lokalaugenschein gab es dafür Lob von den meisten Fahrgästen.

„Sehr gut, dass die Maskenpflicht nun auch kontrolliert wird“, freut sich die rüstige Rentnerin Erika Schütz (83), nachdem sie von einem „gemischten Team“, sprich einer ÖBB-Mitarbeiterin und einem Polizisten der Bereitschaftseinheit, überprüft worden ist. „Erfreulich, wenn in Covid-Zeiten tatsächlich auf die Sicherheit geachtet wird“, pflichtet ihr ein junger Wehrdiener bei.

Die Seniorin und der junge Mann sind zwei von rund 10.000 Personen, die am Freitag auf der S-Bahn-Strecke zwischen Meidling und Floridsdorf kontrolliert wurden. Täglich rollen hier an die 800 Züge und befördern allein auf dieser Strecke 200.000 Fahrgäste.

Das „Krone“-Reporterduo begleitet die sogenannten SK-Teams (Service & Kontrolle) und kommt zu dem Schluss: Die zusätzliche Präsenz von uniformierten Polizisten sorgt offenbar für den nötigen Respekt. Denn was die Maskenpflicht im Zug anlangt, so muss den Wiener Fahrgästen absolutes Verständnis für den Schutz vor der viralen Bedrohung ausgesprochen werden. Ohne zu übertreiben, lässt sich resümieren, dass praktisch 99,9 Prozent der Bahnfahrer eine Covid-Schutzmaske tragen.

Die große „ÖBB-Razzia“ bringt dafür ein offenbar anderes Vergehen ans Tageslicht: Immer wieder stoßen die Kontrolleure auf Schwarzfahrer. „Die Ausreden kennen wir schon zur Genüge. Von der Vergesslichkeit bis zum Todesfall in der Familie reicht die Palette“, schmunzelt eine Zugbegleiterin. Prompt zeigt eine junge Dame einen Jahresausweis aus dem Jahr 2018 vor und tut verwundert, als ob sie die falsche Fahrberechtigung versehentlich erwischt hätte. Diesmal drücken die ÖBB-Leute noch ein Auge zu. Zumindest eine Maske hat die Frau ja getragen ...

Im Bahnhofsbereich gibt es „Masken-Vergesser“
„Was allerdings auffällt: dass im Bahnhofsbereich immer wieder Leute ohne Maske angetroffen werden. Entweder weil sie sie wirklich vergessen haben oder sie zu bequem sind und sich unkontrolliert fühlen“, so ÖBB-Sprecher Daniel Pinka, „deshalb werden unsere Kontrolleure auch durch den Wartebereich geschickt, um die Vergesslichen an die Masken-Tragepflicht zu erinnern.“

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Was allerdings auffällt: dass im Bahnhofsbereich immer wieder Leute ohne Maske angetroffen werden. Entweder weil sie sie wirklich vergessen haben oder sie zu bequem sind und sich unkontrolliert fühlen.

ÖBB-Sprecher Daniel Pinka

Derartige gemeinsame Kontrollen leisten einen wesentlichen Beitrag zum Sicherheitsgefühl der Fahrgäste - Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

Kennzahlen der ÖBB

  • Konzernweit sorgen 42.000 Mitarbeiter bei Bus & Bahn sowie 2000 Lehrlinge dafür, dass pro Jahr neben den 287 Millionen Reisenden mehr als 95 Millionen Tonnen Güter transportiert werden.  
  • Die Bundesbahnen sind laut eigenen Angaben auch umweltschonend unterwegs: Der Strom für Züge und Bahnhöfe stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien.  
  • Mit 97 Prozent Pünktlichkeit im Personenverkehr gehören die ÖBB zu den pünktlichsten Bahnen Europas.
  • Mit mehr als drei Milliarden Euro an Investitionen bauen die ÖBB gleichsam am Bahnsystem für morgen.  
  • Pro Tag reisen 1,3 Millionen Fahrgäste mit den ÖBB.  
  • An die 1300 Güterzüge der ÖBB sind täglich auf Europas Schienen unterwegs.  
  • Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.


Nur etwa zehn „Masken-Sünder“ pro Tag ertappt
Im Frühjahr wurde ein Zugbegleiter (54) von einem 17-jährigen Burschen in einem Waggon bei der Fahrscheinkontrolle in Tulln (NÖ) mit einem Messer niedergestochen - er überlebte. Nur einer von etlichen Angriffen auf ÖBBler, die sich in der Covid-Zeit häufen. „Auch wenn landesweit nur etwa zehn Masken-Sünder pro Tag ertappt werden, hat sich die Situation in ganz Österreich verschlimmert. Unsere Uniform wird nicht mehr geachtet“, gibt ein Zugbegleiter offen zu. „Wenn Polizisten dabei sind, wird niemand aggressiv.“

„Die in der Ost-Region seit dem Angriff verwendeten Bodycams unserer Teams wirken deeskalierend. Zudem sorgen 13.500 Kameras für Videoüberwachung in Bahnhöfen und Zügen“, unterstreicht ÖBB-Vorstand Michaela Huber, wie sehr man sich um die Sicherheit in den Zügen kümmert.

Deshalb werden auch Sicherheitskontrollen mit Polizisten im Hinblick auf Suchtmitteldelikte, Fremdenrecht, Vandalismus und aggressives Betteln durchgeführt. Schließlich sei die Bahn ein offenes System ohne Zutrittsschranken. Allerdings würden Menschenansammlungen auch genutzt, um in der anonymen Masse kriminell zu agieren.

„Die Sicherheit für unsere Fahrgäste im Zug oder in den Stationen ist kein Zustand, sondern harte Arbeit - jeden Tag! Darum wird die Zusammenarbeit zwischen ÖBB und Polizei auch künftig gefördert“, sagt ÖBB-Urgestein Rudolf Schabasser.

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