Fragwürdiger Auftritt

Kritik nach Interview mit Corona-Krisenstabschefin

Oberösterreich
03.11.2021 11:00

„Das war eine Kapitulation des Landeshauptmannes“ - die NEOS schießen sich nach einem - höflich gesagt - unglücklichen „ZiB 2“-Interview mit der Corona-Krisenstabschefin Carmen Breitwieser auf Landeshauptmann Thomas Stelzer und die für Gesundheit zuständige Landesrätin Christine Haberlander ein. Sie hatten die Spitzenbeamtin zum Interview mit Armin Wolf, in dem es um die schlechten Zahlen von Oberösterreich rund um Corona ging, vorgeschickt.

„Der Landeshauptmann wälzt die komplette Schuld am Krisenmissmanagement auf die oberösterreichische Bevölkerung ab und lässt das auch noch über eine Beamtin in der ,ZiB 2‘ ausrichten. Das ist ein katastrophales Zeichen der Kapitulation und der Überforderung, welches das Vertrauen in die (Corona)politik weiter beschädigt. Offensichtlich geht es dem mit seiner Führungsaufgabe in der Krise überforderten Landeshauptmann seit Monaten zu allererst um PR-Schadensbegrenzung für sich und seine Partei“, poltert NEOS-Chef Felix Eypeltauer.

„Im Schnitt, unterm Schnitt oder über dem Schnitt“
Das Interview drehte sich um das Infektiosgeschehen in Oberösterreich - das Bundesland hat die niedrigste Impfrate, dafür auf die Bevölkerung gerechnet viele Spitalspatienten und ein im Vergleich zu anderen Bundesländern geringeres Angebot vor allem an PCR-Tests. Die Kristenstabschefin, die laut „Krone“-Informationen am Nachmittag erfahren hatte, dass sie um 20 Uhr interviewt werden wird, hatte auf die Fragen nur inhaltsschwache und sichtlich vorgefertige Aussagen parat. „Wir wissen, dass wir hohe Infektionszahlen haben und dass wir Maßnahmen setzen müssen. Wir wissen aber auch, dass das Infektionsgeschehen bundesweit steigt“, oder „Wenn man ein gewisses Infektionsgeschehen mit sich nimmt, ist es sehr schwer, dieses wieder wegzubekommen“, oder auch „bei den Krankenhauszahlen sind wir im Schnitt, unterm Schnitt oder über dem Schnitt“.

„Terminprobleme“
Die Kritik richtet sich aber nicht gegen die Beamtin selbst, sondern gegen Landeshauptmann Thomas Stelzer und Christine Haberlander. Letztere habe - nach „Krone“-Anfrage - wegen Termingründen die Interviewzeiten um 20 Uhr oder live um 22 Uhr nicht wahrnehmen können. Auch Thomas Stelzer ließ ausrichten, dass es aus Termingründen nicht ging. Haberlander hatte zuvor in „Oberösterreich Heute“ ein Interview gegeben, Stelzer gab zuvor für die ZIB1 ein Statement ab.

„Überfällige Maßnahmen“
Eypeltauer legt noch ein Schäuferl nach: „Jetzt geht es darum, die längst überfällige Maßnahmen sofort zu setzen. Quick Wins müssen noch diese Woche erledigt werden, ,Geht ned‘ gibt’s jetzt nicht! Wenn die ÖVP nur einen Bruchteil der Anstrengung, die sie in Wahlkampagnen und Wahlkampf gesteckt hat, ins Krisenmanagement investiert hätte, wären wir jetzt in einer anderen Situation.“

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