Großbritannien will ein neues Atomkraftwerk bauen. Es ist kein Trost, dass die nicht mehr in der EU sind. Frankreich hat immer schon auf nukleare Energie gesetzt und wird das weiter tun, wie Präsident Macron gerade betonte. In Finnland haben sogar die dortigen Grünen (!) zugestimmt, dass Atomstrom eine „erneuerbare“ Energieform ist. Wie das die Osteuropäer sehen, ist bekannt.
Österreich und Deutschland bilden eine AKW-freie Insel in der Mitte. Sie wehren sich mit Händen und Füßen auf EU-Ebene dagegen, dass Atom als erneuerbare Energie anerkannt wird. Was dahintersteckt, ist klar: Die ehrgeizigen Klimaziele bis 2030, deren Nichterreichen sogar mit Strafzahlungen verknüpft ist, rücken wesentlich näher, wenn Atomstrom auf einmal als „grün“ gelten würde.
Wie dieser Disput in Europa ausgeht, ist offen. Doch die wirtschaftliche Realität sieht so aus, dass der steigende Strombedarf nicht durch Wind, Wasser und Sonne alleine abgedeckt werden kann. Da gibt es große Schwankungen, die die Netze belasten (Stichwort Blackout-Gefahr). Deshalb zögert Deutschland, den Ausstieg aus der Kohle vorzuverlegen.
Die Energiekosten steigen, dabei sind die CO2-Preise für viele Produkte noch gar nicht ausgerollt. Man hat leider den Eindruck, dass die Politik mit ideologischen Scheuklappen durch die Gegend geht. Man spricht immer von einer Energiewende. Doch die läuft in der Realität ganz anders ab als in den schönen Bildern von Windradln und Solarpaneelen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.