Das Schnitzerl um 13 Euro samt Beilage zum Tisch serviert. Das wird es künftig nicht mehr oder nicht mehr auf diese Art geben. Die (Speise-)Gastro wird sich unterteilen in Buffets und Kantinen mit Selbstbedienung sowie gehobene Lokale mit weit teureren Preisen als bisher.
Edelrestaurant oder Stehimbiss? Die Mitte bricht weg. Diese - durchaus gewagte - Prognose stellt Gastro-Chef Peter Dobcak in der „Krone“. Das klassische Wiener Wirtshaus stirbt.
Die Zweiteilung in günstig und alles zum Selbstholen oder teuer und dafür mit Bedienung sieht der Branchensprecher mit Verweis auf die Schweiz unweigerlich auf uns zurollen. „Das wird nicht übermorgen sein. Aber in den nächsten zehn Jahren. Es findet bereits eine Marktbereinigung statt“, sagt Dobcak.
In Wien findet eine Marktbereinigung statt. In der gehobenen Gastronomie werden die Preise zwangsläufig steigen.
Wiener Gastrochef Peter Dobcak
Grund: der Arbeitsmarkt. „Wenn ich Personal kriegen will, muss ich es gut bezahlen. Und ordentlich Freizeit geben.“ Das ist bekanntlich teuer und muss letztlich der Gast finanzieren.
Probleme, ausreichend Mitarbeiter zu finden
Eine aktuelle Umfrage der Wirtschaftskammer unter Wiener Wirten scheint das zu untermauern. 80 Prozent tun sich demnach schwer, ausreichend Mitarbeiter zu finden. Viele haben infolge der Lockdowns die Branche gewechselt. 85 Prozent sprechen sich für höhere Nettolöhne und weniger Abgaben aus.
Noch etwas zeigt die Erhebung: Die Buchungslage im Herbst und für Weihnachtsfeiern (ein Hauptgeschäft der Branche) ist dünn, zu groß ist die Corona-Unsicherheit.
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