Leben an Armutsgrenze

Studie heizt Debatte um Arbeitslosengeld wieder an

Wirtschaft
13.08.2021 06:00

„Fast alle Arbeitslosen leben an der Armutsgrenze“: In diesem Satz fasst das Institut einer ehemals roten Politikerin eine neue Studie zusammen. Ganz so lässt sich das dadurch zwar nicht belegen, SPÖ und ÖGB erneuern dennoch ihre Forderungen nach einem höheren Arbeitslosengeld. Die Regierung will jedoch abwarten.

Sind 55 Prozent vom letzten Gehalt wirklich genug Arbeitslosengeld? Diese Debatte flammte am Donnerstag wieder auf, ausgelöst durch eine vom „Momentum“-Institut beauftragte Umfrage.

97 Prozent bekommen weniger als 1400 Euro netto im Monat
Das Ergebnis, wie das Institut der ehemaligen roten Politikerin Barbara Blaha erklärte: 97 Prozent der Menschen ohne Job bekommen netto weniger als 1400 Euro im Monat; und neun von zehn Arbeitslosen befänden sich mit rund 1200 Euro gar unter der Armutsgrenze, die für Ein-Personen-Haushalte bei 1328 Euro liegt.

Besonders hart betroffen sind Frauen. Allein: Gefragt wurde nicht, ob die Personen allein leben - und in Mehrpersonenhaushalten liegt die Armutsgrenze wesentlich höher, bei zwei Personen sind es insgesamt knapp 2000 Euro.

„Unsoziale türkis-grüne Politik“
Dennoch: SPÖ und ÖGB riefen ob der Studie erneut dazu auf, die Ersatzrate beim Arbeitslosengeld zu erhöhen. Die Gewerkschaft fordert 70 statt 55 Prozent, die SPÖ spricht von „unsozialer türkis-grüner Politik“. Der zuständige Minister Martin Kocher (ÖVP) wollte die Studie nicht kommentieren, die Frage der Höhe des Arbeitslosengeldes will man im Herbst klären.

 Kronen Zeitung
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