Gift nach Explosion

Experten geben „erste Entwarnung“ für Leverkusen

Ausland
30.07.2021 19:47

Nach der Explosion und dem Brand in einer Leverkusener Müllverbrennungsanlage hat das nordrhein-westfälische Landesumweltamt (LANUV) eine erste vorsichtige Entwarnung zu den freigesetzten Stoffen gegeben. Ersten Analysen zufolge keine Rückstände von Dioxin oder dioxinähnlichen Stoffen gefunden worden - bei dem verheerenden Unglück sind bislang mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen.

Die Ergebnisse könne man als „erste Entwarnung betrachten“, sagte LANUV-Abteilungsleiterin Angelika Notthoff am Freitag. Zugleich kündigte das Amt an, die betroffenen Areale auch noch auf andere Stoffe absuchen zu wollen, die noch nicht Teil der Analyse waren.

Keine kritischen Werte gefunden
„Im Gegensatz zu den Befürchtungen sind keine kritischen Werte an Dioxin und PCB gefunden worden“, sagte Ulrich Quaß vom LANUV. Zuvor war „die große Sorge vor der Wolke“, wie Schlagzeilen in deutschen Medien lauteten, groß. Doch der Wert des Dioxins sei unter der Messgrenze geblieben, so Quaß. Die Schadstoffbelastung der Proben sei nur gering.

Laut LANUV deuteten die Ergebnisse darauf hin, dass die Stoffe, die bei dem Brand freigesetzt wurden, „nur ein geringes Dioxinbildungspotenzial“ hatten. Offenbar seien die Reaktionsbedingungen in der Verbrennung nicht geeignet gewesen, die Bildung von Dioxin oder PCB zu unterstützen. Sie könnte sogar gehemmt worden sein. Luftmessungen am Dienstag hätten auch bei anderen brandüblichen Stoffen keine Auffälligkeiten ergeben.

Gigantische Explosion erschütterte Deutschland
Nach einer gewaltigen Detonation hatte am Dienstagmorgen im Leverkusener Chempark ein Tanklager gebrannt. Eine riesige Rauchwolke stieg auf, in der Region gingen relativ auffällige Rußpartikel nieder. Anwohner fürchteten, es könnte sich um giftige Substanzen handeln. Der Chempark-Betreiber Currenta hatte erklärt, es hätten chlorierte Lösungsmittel gebrannt.

Die Stadt Leverkusen riet bis zu einer abschließenden Klärung, beispielsweise kein Obst aus dem eigenen Garten zu essen. Auch Spielplätze wurden gesperrt. Bislang wurden vier Menschen tot gefunden. Ein Schwerverletzter starb zudem im Krankenhaus. Nach zwei Vermissten wird weiterhin gesucht.

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