Nach Marathon-OP:

Der Arm ist jetzt ein wenig kürzer, aber gerettet!

Oberösterreich
28.07.2021 13:00

Es fehlen ein paar Zentimeter des linken Arms, aber die Hand ist wieder dran und der Patient konnte schon den Daumen bewegen. Neuneinhalb Stunden standen Chirurgen des Linzer KUK im Operationssaal, nachdem ein Arbeiter in die Motorsäge geraten war.

Der 34-Jährige aus Hinterstoder war bei Forstarbeiten am Berg gestolpert und hatte sich mit der Motorsäge ein paar Zentimeter oberhalb des Handgelenks den linken Arm völlig durchtrennt.

Perfekte Rettungskette
Per Rettungshelikopter kamen der Patient und die amputierte Hand ins Linzer Uniklinikum, wo Oberarzt Martin Scherrer und die beiden jungen Mikrochirurgen David Haslhofer (29) und Julian Mihalic (30) schon alarmiert und vorbereitet waren. „Patient und Amputat waren perfekt versorgt und die Wunde gar nicht so schlimm ausgerissen, wie man es sich nach einem Motorsägenunfall erwarten würde“, erzählt David Haslhofer.

Kürzen ist normal
Die Mediziner reinigten die Wunde, mussten den Arm auch kürzen, um einen glatten und sauberen Schnitt zu haben. „Das ist bei solchen Verletzungen normal“, erklärt der Spezialist, für den das Replantieren einer ganzen Hand auch eine Premiere war.

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Finger nähen wir regelmäßig an. Aber für mich und meinen Kollegen war es die erste Replantation eines Unterarms.

David Haslhofer (29), Mikrochirurg

Ader für Ader vernäht
„Je länger eine Operation dauert, desto stressiger ist das auch für den Patienten“, weiß Julian Mihalic. Sehne für Sehne, Ader für Ader, Muskel für Muskel wurden vernäht, die Knochen verplattet und verschraubt. Nach neuneinhalb Stunden war gegen 23 Uhr der Eingriff geschafft.

Die nächsten Tage sind entscheidend
„Der Patient kam zur Überwachung auf die Intensivstation, ist aber nicht in Lebensgefahr. Wir waren auch schon bei ihm. Er konnte sogar schon den Daumen bewegen“, ist Haslhofer vorsichtig optimistisch, dass der 34-Jährige seine linke Hand behalten und auch - wenngleich eingeschränkt - wieder benutzen kann.

Infektionsgefahr
„Die kommenden zwei, drei Tage sind für die Durchblutung entscheidend“, weiß Mihalic. Auch die Gefahr einer Infektion ist noch nicht vorüber, aber derzeit schaut es gut aus.

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