Hochwasser in Salzburg

„Rasche und unbürokratische Hilfe“ für Opfer

Salzburg
20.07.2021 12:45

Nach der Schadensabwehr geht es nun um die Schadenserhebung in den vom Hochwasser des Wochenendes betroffenen Gebieten in Salzburg, Oberösterreich und Niederösterreich. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Salzburg versprachen Bundeskanzler Sebastian Kurz und Landshauptmann Wilfried Haslauer (beide ÖVP) „rasche und unbürokratische Hilfe“ für die Betroffenen.

Haslauer kann auf die Hilfe des Bundes zählen, der 60 Prozent der Kosten übernimmt. Kanzler Kurz betonte, dass das Geld vorhanden sei, schließlich seien im Katastrophenfonds 450 Millionen Euro budgetiert. Der Katastrophenfonds springt immer dann ein, wenn der Schaden größer ist als das, was die Versicherung zahlt. Es werden Tausende Anträge erwartet. Diese können sowohl elektronisch als auch in Papierform entweder beim zuständigen Gemeindeamt oder beim Land eingereicht werden. Wichtig sei aber das genaue Dokumentieren der Schäden. Man könne nicht überall hin, deswegen vertraue man auf die Angaben der Menschen, erklärte der zuständige Landesrat Josef Schwaiger.

Hilfe „im Zweifel“ für den Antragsteller
Die „rasche und unbürokratische Hilfe“ werde „im Zweifel“ für den Antragsteller zugutekommen, betonte Haslauer. Ein Großteil der privaten Schäden - diese schätzt man auf rund sieben Millionen Euro - werde über Pauschalbeträge abgehandelt, erklärte Schwaiger. Die Summen orientierten sich an Durchschnittswerten. Wenn jemand ein Paar Ski um 2000 Euro hatte, werde er die nicht zu 100 Prozent ersetzt bekommen. „Wir wissen aber, was eine Tür, ein Fenster usw. kosten“, führte der Landesrat weiter aus. Bei sozialen Härtefällen werde aber durchaus auch mehr finanzielle Unterstützung garantiert.

Derzeit werden die betroffenen Gebiete überflogen und die Schäden dokumentiert. Dabei sehe man bereits, dass die bisherigen Investitionen in Hochwasserschutzmaßnahmen seit den letzten Katastrophen erfolgreich gewesen seien, erklärte Schwaiger. Doch die Lehren aus dem aktuellen Hochwasser würden nun gezogen und weitere Projekte mithilfe vorgezogener Unterstützungszahlungen seitens des Bundes rasch angegangen.

Wildbach-Schutzverbauungen werden vorgezogen
Man habe beschlossen, Wildbach-Schutzverbauungen um 33,5 Millionen Euro vorzuziehen. Der Bundesanteil (60 Prozent) von 20 Millionen Euro verteile sich dabei auf einen Zeitraum von fünf Jahren. „Es hat sich herausgestellt, dass die Maßnahmen nach den Hochwassern 2002 und 2005 gute und wichtige Investitionen in die Region waren und einen höheren Schaden vermieden haben“, so Haslauer.

Soforthilfeprogramm der Caritas
Die Caritas hat ein Soforthilfeprogramm für Betroffene der Unwetterschäden begonnen und bittet dringend um Spenden. „Oft geht in solchen Fällen der Lebensmittelvorrat einer ganzen Familie verloren, weil die Kühltruhe oder der Vorratskeller verschlammt und beschädigt sind“, schilderte der Direktor der Caritas Salzburg, Johannes Dines. „Heizungs- und Elektroinstallationen fallen gänzlich aus, die unmittelbaren Kosten zur Bewältigung der Notsituation können nicht gedeckt werden und bringen Betroffene in zusätzliche Bedrängnis. Hier helfen wir mit dem Caritas-Soforthilfeprogramm schnell und unkompliziert.“

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