Kontroverse in den USA

„Kindheitstraum“: Firma bewarb Waffe im Lego-Look

Ausland
15.07.2021 07:53

Ein auf den kreativen Umbau von Waffen spezialisiertes Unternehmen im US-Bundesstaat Utah hat sich mit einem Bausatz, der eine echte Glock-Pistole wie ein Lego-Spielzeug aussehen lässt, einigen Ärger eingehandelt. In einer im Juni in sozialen Medien veröffentlichten Werbung spricht die Firma Culper Precision von einem „wahr gewordenen Kindheitstraum“. Der dänische Hersteller der bunten Spielzeugsteine reagierte empört.

In einem Schreiben forderte Lego die US-Firma auf, die Produktion der roten, blauen und gelben Verkleidung für Handfeuerwaffen sofort zu unterlassen. Den Lego-Konzern auf die Werbung des Waffenherstellers aufmerksam gemacht hatte die Organisation Mums Demand Action (Mütter fordern zum Handeln auf), die sich für schärfere Waffengesetze in den USA einsetzt. Für sie sei die Idee, Waffen als Spielzeug zu tarnen, während Kinder durch Schusswaffen sterben, einfach nur „krank“, sagte deren Gründerin Shannon Watts der „Washington Post“.

„Schießen macht Spaß“
Culper Precision hatte die Waffen im Lego-Look als „Block 19“ vermarktet - für Preise zwischen umgerechnet 466 bis knapp 650 Euro. In der inzwischen gelöschten Werbung hieß es dazu: „Waffen machen Spaß. Schießen macht Spaß. 30 Kugeln Vollautomatik machen Spaß“. Die Postings, in dem die Pistole als „wahr gewordener Kindheitstraum angepriesen wird, sind weiterhin auf Facebook und Instagram online.  

„Das ist unverantwortlich und unfassbar gefährlich“, erklärte Watts am Dienstag auf Twitter. Sie wies darauf hin, dass Kinder schon jetzt immer wieder Waffen benutzten, auch wenn diese nicht wie Spielzeug aussähen.

Allein in diesem Jahr hätten Kinder mehr als 165 Mal versehentlich Schüsse ausgelöst, erklärte Watts unter Verweis auf Zahlen der Organisation Everytown. Im vergangenen Jahr seien 142 Menschen durch versehentliche Schüsse von Kindern oder Minderjährigen gestorben.

Unternehmen will Forderung von Lego nachkommen
Der Chef von Culper Precision, Brandon Scott, bestätigte der „Washington Post“ den Erhalt des Schreibens von Lego. Sein Unternehmen habe sich entschieden, der Forderung nachzukommen. Nach seinen Angaben hatte die Firma weniger als 20 der spielerisch wirkenden Waffen verkauft.

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