„Allerhöchste Gefahr“ für den Neusiedler See ortet Greenpeace! Denn die unberührte Natur ist auf ungarischer Seite durch ein gigantisches Tourismus-Projekt bedroht. 60 Hektar Nationalpark sollen unter Beton verschwinden. Jetzt droht die UNESCO sogar mit dem Entzug des begehrten Welterbe-Prädikats.
Mehr als 75 Millionen Euro wird das von Ungarns Premier Viktor Mihály Orbán forcierte und mit magyarischen Steuergeldern finanzierte Projekt verschlingen. Und laut Greenpeace-Recherchen steckt der autoritäre Staatschef tief in diesem Sumpf. Denn verwickelt ist dessen Tochter Ráhel, und mit der Errichtung wurde der Oligarch Lorinc Mészáros beauftragt - er ist ein Kindheitsfreund Orbáns.
80 Fußballfelder Natur werden mitten in diesem Nationalpark unwiederbringlich zerstört.
Greenpeace-Biodiversitätsexperte Herwig Schuster
Doch über dem Schilfgürtel braut sich jetzt ein Sturm der Entrüstung zusammen. „Das Mega-Projekt am Neusiedler See ist eine Katastrophe für die Zukunft der Artenvielfalt und der dort lebenden Bevölkerung. 80 Fußballfelder Natur werden mitten in diesem Nationalpark unwiederbringlich zerstört“, warnt Greenpeace-Biodiversitätsexperte Herwig Schuster.
Hotel, Parkplatz, Jachthafen
Tatsächlich liest sich das, was geplant ist, wie eine Öko-Horrorgeschichte. Denn unter anderem soll am Seeufer ein Vier-Sterne-Hotel mit 100 Zimmern entstehen. Dazu noch ein Parkhaus mit 880 Stellplätzen und ein Jachthafen, der 850 Bootsliegeplätze umfasst.
Schon am Freitag könnte Ungarn die Konsequenzen zu spüren bekommen. Denn dann tagt das entsprechende UNESCO-Gremium. Schuster: „Es droht die Reihung des Neusiedler Sees auf die Rote Liste bedrohter Naturparadiese oder gar der Entzug des Welterbe-Prädikats.“
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