28.06.2021 16:43 |

Protest gegen Reform

Lehrerkürzung: Schulen und Eltern auf der Straße

Die Neuzuweisung und Umschichtung von Lehrkräften stoßen weiterhin auf heftigen Protest. Am Montag haben sich wütende Schulen, Elternverbände und Schüler vor dem Rathaus versammelt und gegen das geplante Sparpaket an den Pflichtschulen demonstriert. Schüler, Eltern und Lehrer wehren sich gegen die Reform, bei der es zur Umschichtung und damit massiven Einsparungen bei Lehrkräften an Pflichtschulen kommt. Über Jahre erarbeitete pädagogische Projekte wie Mehrstufenklassen, in denen Kinder unterschiedlichen Alters miteinander lernen, seien in Gefahr.

Artikel teilen
Drucken
Kommentare
0

Am Montagnachmittag riefen die Elternvereine der Ganztagesvolksschule Alt Erlaa in Liesing und die Volksschule Zennerstraße in Penzing zum Protest auf. Vom Rathausplatz ging es in Richtung Bildungsministerium. Zusätzlich wurde eine Online-Petition ins Leben gerufen.

Die Kürzung betrifft nicht nur öffentliche Schulen, sondern auch private Einrichtungen.„Teils gibt esdann nur acht Lehrkräfte pro Schule, wenn einer ausfällt, bricht das System zusammen“, sagt Thomas Krebs von der Gewerkschaft für Pflichtschullehrer. Er kritisiert auch die Planungsunsicherheit für Schulen und Lehrkräfte, die wohl frühestens im August wissen werden, wo sie zu Schulbeginn arbeiten.

Wiederkehr verspricht weitere Gespräche
Zu Mittag hatte ein „Runder Tisch“ mit der Elternvertretung bzw. Schulleitung einer Gruppe von Kürzungen betroffener Schulen im Rathaus stattgefunden. Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) betonte danach gegenüber der APA, dass für Härtefälle individuelle Lösungen gefunden würden. „Keine einzige Schule soll gezwungen sein, Klassen aufzulösen oder zusammenzulegen“, sagte er. Im Laufe der Woche sollen Gespräche stattfinden. Dabei werde nach einen transparenten und fairen Verfahren vorgegangen, versprach Wiederkehr, indem nach Lösungen für jene Schulen gesucht werde, die besonders große Einbußen haben.

Außerdem sei man bei dem Treffen der einhelligen Meinung gewesen, dass Wien als Stadt mit besonders vielen Herausforderungen im Bildungsbereich mehr Mittel brauche. Konkret würden 1000 Lehrerstellen fehlen, diese sollten über einen bundesweiten Sozialindex an Schulen mit besonders großen Herausforderungen verteilt werden.

ÖVP-Zierfuß fordert Umdenken der Stadt
Für den Bildungssprecher der Wiener ÖVP ist klar: „Kürzungen an zahlreichen Schulen zwei Wochen vor dem Sommer sind ein Schlag ins Gesicht der Betroffenen. Planungen für das nächste Schuljahr sind so nicht möglich. Ein Umdenken seitens der Stadt muss spätestens jetzt stattfinden". Die Forderung Wiederkehrs und Himmers nach Mitteln vom Bund sei in diesem Zusammenhang "ein durchschaubares Ablenkungsmanöver und mehr als lächerlich. Die Stadt müsse „endlich Verantwortung übernehmen und selbst entsprechende Geldsummen für die Bildung in die Hand nehmen, so wie andere Bundesländer auch!", so Zierfuß.

explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).

Kommentare lesen mit
Jetzt testen
Sie sind bereits Digital-Abonnent?