Termine für 2. Stich

Corona-Impf-Disziplin der Österreicher bleibt hoch

Österreich
23.06.2021 16:36

Die Zahl an Corona-Neuinfektionen ist weiterhin vergleichsweise gering, die Impf-Disziplin der Österreicher bleibt aber trotzdem hoch. Zumindest was die Zweitimpfungen betrifft, nehmen weder die Bundesländer noch das Gesundheitsministerium einen negativen Einfluss wahr. Daten aus Großbritannien lassen zusätzlich aufatmen: Sowohl mRNA- als auch Vektorimpfstoffe zeigen eine ausreichende Schutzwirkung bei der Delta-Variante, so das Gesundheitsressort.

„Unsere Wahrnehmung zeigt, dass Zweittermine zu einem sehr großen Teil wie vorgesehen wahrgenommen werden. Das Terminmanagement der Bundesländer, bei dem gleich beide Impftermine auf einmal vergeben werden, macht eine Planung für die Menschen sehr gut und einfach möglich“, hieß es gegenüber der APA in einem Statement aus dem Gesundheitsministerium.

Erststich wird öfter ausgelassen
Keinen Trend zum Verzicht auf die Zweitimpfung oder gar Rückmeldungen, dass Menschen die zweite Dosis nicht wollen, gibt es in Kärnten. Laut dem Leiter des Landespressediensts, Gerd Kurath, sind es aktuell 3530 Personen - bei insgesamt 450.000 verabreichten Impfungen - die ihre Zweitimpfung bisher nicht erhalten haben, so Kurath am Mittwoch auf APA-Anfrage. Als Gründe dafür werden etwa Urlaub, Erkrankung oder Stornierung angegeben.

Ähnlich ist die Lage in der Steiermark: Zwar werden laut Impfkoordinator Michael Koren Termine immer wieder storniert und verschoben, aber nicht speziell bei der Zweitimpfung. Häufiger kommt es momentan vor, dass der erste Impftermin ausgelassen wird. Hier wird vermutet, dass viele bereits über andere Wege zu Impfungen gekommen sind und ihre vom Land zugewiesenen Termine einfach verstreichen lassen. Auch in Oberösterreich werden die Impftermine bis auf Einzelfälle eingehalten.

Oft triftiger Grund für Stornierung
Ähnlich das Bild in Niederösterreich: Gebuchte Termine würden nur vereinzelt nicht wahrgenommen, hieß es von Notruf NÖ. Sehr wenige würden nicht zur zweiten Impfung erscheinen. Meistens gebe es einen triftigen Grund wie eine Erkrankung. Auch für Wien zeigt ein Zahlenabgleich: Es gebe keine Hinweise, dass weniger Menschen zur Zweitimpfung kommen würden, hieß es aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ).

In Tirol kommt die Situation, dass Personen auf die Zweitimpfung verzichten, nur „sehr selten“ vor, sagte ein Sprecher des Landes. Jede Person hat die Möglichkeit beide Termine quasi im Paket anzunehmen oder abzulehnen. Terminverschiebungen von bereits bestätigten Terminen seien indes grundsätzlich nicht vorgesehen, aber bei Vorliegen triftiger Gründe wie etwa bei behördlich angesetzter Quarantäne möglich.

„Jeder fünfte Patient verschiebt Zweitstich“
Ein wenig aus der Reihe tanzt Meldungen zufolge Salzburg: So berichtet der dort tätige Internist und NEOS-Politiker Sebastian Huber: „Seit Ende April impfe ich pro Woche circa 50 Patienten in meiner Ordination. Mittlerweile verschiebt aber etwa jeder fünfte Patient in meiner Impfordination den Zweitstich“, „Die Ausreden sind dabei de facto immer gleich: ‘Keine Zeit‘, ‘Ich fahre in den Urlaub‘, ‘Ich bin eh schon einmal geimpft worden‘, etc.“

Behörden: kein Massenphänomen
Anderen niedergelassenen Impfärzten gehe es nicht anders, auch bei ihnen würden die Zweitimpfungen verschoben. Seitens des Landes waren bis Dienstag keine konkreten Zahlen bekannt. Ein Massenphänomen wird aber auch dort nicht vermutet: „Von den letzten 1000 SMS, die das Rote Kreuz für eine Terminvereinbarung für Erst- und Zweitimpfungen ausgeschickt hat, haben lediglich 13 Adressaten keinen Termin vereinbart.“

Fakten

  • Die Gesundheitsbehörden appellieren an die Bevölkerung, den zweiten Impftermin unbedingt wahrzunehmen. Nur dann ist der volle Schutz gegeben.
  • Bei Bürgern, die den zweiten Termin verstreichen lassen, greift der 3-G-Nachweis „Geimpft“ nur drei Monate (Zeitraum der Gültigkeit nach Erstimpfung).
  • Danach müssen Betroffene für einen gültigen Nachweis wieder regelmäßig testen gehen.
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