Von Papa reanimiert

Zweijähriger bei Sturz in Pool fast ertrunken

Oberösterreich
23.06.2021 06:00

Es waren bange Augenblicke, die sich am Montag gegen 20 Uhr im Garten einer Familie in Grieskirchen abspielten. Der zweijährige Dean kletterte in einem unbeobachteten Moment auf die Leiter des Aufstellpools im Garten, als plötzlich das Unglück passierte. Der Bub stürzte in das etwa 130 Zentimeter tiefe Wasser, trieb hilflos darin. Kurz darauf entdeckte ihn - gerade noch rechtzeitig - ein achtjähriger Freund, der bei der Familie zu Besuch war und rief den Papa des Kleinkinds herbei.

Dean trieb zu diesem Zeitpunkt auf dem Bauch, bewegte sich nicht mehr. Sein Papa zog ihn sofort aus dem Wasser, begann ihn wiederzubeleben, bis die herbeigerufenen Rettungskräfte übernahmen. Der Zweijährige wurde schwer verletzt ins Kepler Universitätsklinikum geflogen. „Das Kind wird bei uns auf der Kinderintensivstation betreut“, hieß es am Dienstag aus dem Krankenhaus, nähere Informationen zum Gesundheitszustand gab’s keine. Laut den Einsatzkräften sei der Zustand nach dem Unfall sehr kritisch gewesen.

Kinder ertrinken lautlos
Vor genau solchen Unfällen warnen Michael Heilbrunner und Robert Schlader, Landesschwimmreferenten im oö. Roten Kreuz: „Kinder ertrinken oft lautlos, da sie in Gefahrensituationen im Wasser in einen reflexartigen Schockzustand geraten und so weder auf sich aufmerksam machen, noch sich selbst aus ihrer Lage befreien können.“

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Auf jedes Kind, das ertrinkt, kommt statistisch gesehen noch ein Kind dazu, das zwar gerettet wurde, aber mit schweren Gehirnschäden leben muss.

Othmar Thann, Direktor Kuratorium für Verkehrssicherheit

Unvergleichbare Überlebenstechnik
Das Rote Kreuz und das Kuratorium für Verkehrssicherheit stufen das Risiko für solche Unfälle auch bei älteren Kindern im heurigen Sommer besonders hoch ein, weil coronabedingt ein Großteil der Schwimmkurse ausgefallen sind und Hallenbäder zu hatten. „Schwimmen ist eine unvergleichbare Überlebenstechnik, deshalb ist es für jedes Kind wichtig, schwimmen zu lernen. Hier braucht es Maßnahmen für unbürokratische Zugänge zu Bädern und Kursen“, so Othmar Thann, KfV-Chef.

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