Vorstoß aus Wien

Impfpflicht für Sozialberufe: Weitere Länder dabei

Österreich
22.06.2021 06:00

Nachdem der Wiener Gesundheitsverbund eine Impfpflicht für neue Mitarbeiter fixiert und Stadtrat Peter Hacker (SPÖ) eine solche Regelung auch für Sozialeinrichtungen angekündigt hat, ziehen nun weitere Länder nach. Im Burgenland wird die Corona-Impfung Bedingung für Neueintritte in den Spitälern, in Niederösterreich darüber hinaus auch im Sozialbereich. Auch in der Steiermark geht es in diese Richtung.

Neue Mitarbeiter müssen künftig nicht nur wie bisher gegen Masern, Hepatitis, Röteln und Tetanus, sondern auch gegen das Coronavirus geimpft sein, hieß es am Montag aus dem Büro von Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ). Eine Impfpflicht für Neuanstellungen ist auch in Niederösterreich geplant - in Gesundheits- und Sozialeinrichtungen. Das sei „eine Frage des Hausverstands“, hieß es zur APA.

Steiermark: Vorstoß von Uni und KAGes
Auch in der Steiermark will man diesen Weg gehen: Zuletzt gab es Signale der Medizinischen Universität Graz, der Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) und der Barmherzigen Brüder, die Regeln bei den Neuanstellungen noch im Sommer zu ändern. Med-Uni-Rektor Hellmut Samonigg will etwa ab August im krankennahen Bereich bei den Neuanstellungen auf die Impfungen achten. Auch für das Kinderbetreuungspersonal will Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) ähnliche Vorgaben einführen.

Übrige Länder bauen auf Freiwilligkeit
In Kärnten setzt man hingegen auf Freiwilligkeit, so Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ): „Dass das funktioniert, zeigt die Impfaktion.“ Beim Krankenanstaltenbetreiber Kabeg seien bereits 80 Prozent geimpft. Hier prüfe man auch den Impfstatus, wenn jemand neu eintritt. In Oberösterreich ist das Vorgehen ähnlich: Nachdem es eine hohe Impfrate in den Krankenhäusern der Gesundheitsholding und am Kepler Uniklinikum gebe, „wird es in unseren Häusern keine Pflicht geben“, so Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP).

Salzburg wünscht sich österreichweite Lösung
Salzburgs Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP) sprach sich für ein bundesweit einheitliches Vorgehen. Das Thema sollten die Bundesländer mit dem Gesundheitsminister besprechen. Aus Vorarlberg hieß es, es sei nicht auszuschließen, dass strengere Vorgaben kommen. Sowohl für die Spitäler als auch für die Pflege liefen derzeit rechtliche Prüfungen. Ähnlich die Lage in Tirol: Derzeit würden Gespräche mit allen Beteiligten laufen, so die zuständige Landesrätin Annette Leja (ÖVP). Sie befürworte jedenfalls die Impfung der Mitarbeiter gerade bei der Arbeit mit besonders gefährdeten Gruppen.

Wien: Impfung im gesamten Sozial- und Gesundheitsbereich geplant
In Wien müssen seit Anfang Juni neue Mitarbeiter im Gesundheitsverbund geimpft sein - also alle Mitarbeiter der meisten großen Wiener Spitäler und auch vieler Pflegehäuser. Die Impfpflicht gilt für Ärzte, Pflegekräfte, Reinigungspersonal sowie die gesamte Verwaltung - auch für Praktikanten. Stadtrat Hacker hatte vergangene Woche erklärt, dass die Impfpflicht am Ende den gesamten Sozial- und Gesundheitsbereich betreffen soll. Eine Ausweitung auf weitere Berufsgruppen sei „nicht ausgeschlossen“.

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