Sanktionen drohen

Weltverband FIFA nimmt den LASK ins Visier

Fußball International
19.05.2021 06:29

Die große Aufregung um den Linzer Traditionsverein reißt nicht ab. Vizepräsident Jürgen Werner soll unerlaubter Weise Millionen Euros aus Transfers lukriert haben. Nun ermittelt intensiv die FIFA. Sanktionen drohen.

Manchmal braucht es in Österreich Druck von außen, damit etwas geschieht. Das ist in der Politik nicht anders als im Fußball. Aktuell dürfte das im zweitgenannten Bereich beim LASK der Fall sein. Ein schlimmer Verdacht, geäußert zunächst in NEWS, erhärtet sich sukzessive. Vizepräsident Jürgen Werner soll via Firmenbeteiligung mit den Transferrechten von LASK-Spielern Geschäfte gemacht und so gegen FIFA-Regeln verstoßen haben. Die „Krone“ verfügt über gute Kontakte zum Weltverband. Wenn der ausrückt, dann wird es ungemütlich. Und die FIFA rückt aus. Will heißen: Es wird ermittelt. Offiziell will man sich zu „möglichen laufenden Verfahren nicht äußern“. Inoffiziell wird anderes gesagt. Dem Linzer Urgestein droht Ungemach.

FIFA wird „definitiv aktiv“
„Wir werden in diesem Fall definitiv aktiv“, heißt es. „Uns liegen zahlreiche schriftliche Belege vor, die Verletzungen der Transferregeln zeigen“, so ein Ermittler. Konkret geht es um das Verbot des „Third Party Ownership“. Ex-Spielervermittler Werner hatte mit einer 2009 gegründeten Investment-Firma Transferrechte an Spielern erworben. Und nach dem Verbot 2015 weitergemacht.

„Smoking Guns“
Belege, darunter Verträge, liegen der „Krone“ vor. Laut vertraulichen Dokumenten war Werner entweder zur Gänze oder teilweise wirtschaftlicher Eigentümer der Transferrechte von mehr als 40 LASK-Spielern. Seine Firma dürfte so einen Erlös von mehr als vier Millionen Euro aus Transfereinnahmen erzielt haben. Ein erfahrener Experte aus der Schweiz sagt: „Die Beweise erscheinen wie Smoking Guns Das ist höchst selten. Vor allem im deutschsprachigen Raum.“ Zur Causa LASK heißt es: „Das könnte einer der schlimmsten Fälle im Fußball der letzten Jahre sein.“

Kein Europacup?
Auch die Bundesliga, die von der „Krone“ vom FIFA-Engagement erfuhr, ist aktiv, fordert eine Stellungnahme. Vorstandsvorsitzender Christian Ebenbauer verweist auf den unabhängigen Senat 5: „Der ist zuständig für die Lizenzen, hat ein Verfahren eingeleitet. Es handelt sich um einen Präzendenzfall. Wir müssen die Ermittlungen abwarten.“

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„Das könnte einer der schlimmsten Fälle im Fußball der letzten Jahre sein.“

Ein Transferrechtsexperte

Die Sanktionen könnten bis zum Lizenzentzug reichen. Seitens der FIFA könnte ein Verbot der Teilnahme an internationalen Bewerben drohen. Besonders bitter, als gerade ein neues Stadion gebaut wird. Kostenpunkt 60 Millionen. 30 Millionen davon vom Land Oberösterreich. Also vom Steuerzahler.

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(Bild: KMM)



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