09.04.2021 15:12 |

EU-Behörde prüft

Vier Thrombosefälle nach Johnson-&-Johnson-Impfung

Nach Berichten über vier Thrombosefälle nach einer Impfung mit dem Corona-Vakzin des US-Herstellers Johnson & Johnson prüft die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) einen möglichen Zusammenhang. Wie die EMA am Freitag mitteilte, wurden drei Thrombosefälle in den USA gemeldet und ein weiterer im Rahmen einer klinischen Studie an einem nicht näher genannten Ort. Einer der Fälle verlief demnach tödlich.

Artikel teilen
Drucken
Kommentare
0

Der Vorstand der Universitätsklinik für klinische Pharmakologie der MedUni Wien, Markus Zeitlinger, hatte bereits am Donnerstag im Gespräch mit der APA darauf hingewiesen, dass Thrombosen auch andere Vektorimpfstoffe gegen Covid-19 betreffen können. „Warum genau, wissen wir nicht.“ Das Phänomen sei sehr spezifisch und bei den mRNA-Vakzinen (wie denen von Biontech/Pfizer und Moderna) bisher nicht aufgetreten.

In der EU noch nicht im Einsatz
Das Johnson-&-Johnson-Vakzin war Mitte März als Viertes in der EU zugelassen worden, ist dort aber im Gegensatz zu den USA noch nicht im Einsatz. Die EU-Kommission geht davon aus, dass der Wirkstoff mit dem Namen Janssen ab dem 19. April geliefert wird. Insgesamt sollen im zweiten Quartal 55 Millionen Dosen geliefert werden. Anders als bei den anderen Impfstoffen ist hier nur eine Impfung für einen umfassenden Schutz nötig.

Österreich erwartet bereits in der kommenden Woche 16.800 Dosen, wie aus dem Impf-Dashboard des Gesundheitsministeriums hervorgeht. Bis Anfang Mai - inklusive Kalenderwoche 17 - sollen dann 48.000 Impfdosen verfügbar sein.

Vektor-Impfstoff wie Vaxzevria
Wie beim Corona-Impfstoff Vaxzevria des schwedisch-britischen Unternehmens AstraZeneca und dem russischen Vakzin „Sputnik V“ handelt es sich bei Johnson & Johnson um einen Vektorvirenimpfstoff. Dabei wird als Vektor ein sogenanntes Adenovirus genutzt. Dieses löst normalerweise eine gewöhnliche Erkältung aus, wurde jedoch so verändert, dass es sich nicht vermehren kann.

Hochwirksam gegen schwere Kranheitsverläufe
Vorprüfungen der US-Arzneimittelbehörde FDA, die dem Vakzin Ende Februar eine Notfallzulassung erteilte, bescheinigen dem Präparat von Johnson & Johnson eine sehr hohe Wirksamkeit. Demnach verhinderte das Mittel in einer großen klinischen Studie in den USA schwere Erkrankungen zu 85,9 Prozent. Ein weiterer Vorteil des Impfstoffs ist, dass er bei normalen Kühlschranktemperaturen lagerbar ist.

 krone.at
krone.at
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).

Kommentare lesen mit
Jetzt testen
Sie sind bereits Digital-Abonnent?