Umfrage zu Covid-Krise

Österreicher stellen EU schlechtes Zeugnis aus

Österreich
09.03.2021 12:31

Die Österreicher stellen der EU bei der Krisenbewältigung der Corona-Pandemie mehrheitlich ein schlechtes Zeugnis aus. 51 Prozent glauben in einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage, dass die Europäische Union geschwächt aus der Krise hervorgehen wird. Das Image hat vor allem durch die Verzögerungen bei der Impfstoffbeschaffung gelitten. Dennoch spricht sich die große Mehrheit für den Erhalt der EU aus. Die Solidarität gegenüber anderen Mitgliedstaaten ist seit dem Vorjahr gestiegen.

Nur fünf Prozent der Befragten waren in der Ende Februar durchgeführten Online-Gallup-Umfrage unter 1000 Österreichern der Meinung, die EU habe einen „großen Beitrag“ bei der Bewältigung der Krise geleistet. Knapp ein Viertel (24 Prozent) bewertete den EU-Beitrag als „eher groß“. Dagegen sahen 21 Prozent gar keinen, 41 Prozent nur einen „eher kleinen“ Beitrag der Staatengemeinschaft für die Krisenbewältigung.

Probleme bei Impfstoffbeschaffung schaden Image
Das Image der Europäischen Kommission hat durch die Verzögerungen bei der Impfstoffbeschaffung deutlich gelitten. Mehr als ein Drittel der Österreicher (38 Prozent) geben an, dass ihr Vertrauen in EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gesunken sei. Gestiegen ist das Vertrauen in von der Leyen nur bei drei Prozent der Österreicher, bei 45 Prozent gab es keine Veränderung.

Vakzine zu spät bestellt
Die Verantwortung für die schleppende Impfstofflieferungen sehen die Österreicher klar bei der EU. Nur 27 Prozent sehen die Verzögerungen in den Problemen bei den Produktionskapazitäten der Impfstoffhersteller begründet. 48 Prozent sind der Meinung, die EU-Kommission habe sich gegenüber den Pharmafirmen schlechter durchsetzen können als andere Länder, 47 Prozent meinen, die EU habe die Impfstoffe zu spät bestellt.

Bei der Frage, ob die Impfstoffbeschaffung auf nationaler oder EU-Ebene passieren soll, sind die Befragten zwiegespalten: 43 Prozent sprechen sich weiterhin für eine gemeinsame Impfstoffbeschaffung der Europäischen Union aus, während 45 Prozent es besser fänden, wenn die einzelnen Staaten sich selber darum kümmern würden.

Proeuropäische Haltung nimmt zu
Trotz aller Kritik sprachen sich 58 Prozent der Befragten für ein Weiterbestehen der europäischen Gemeinschaft aus. Dieser Wert ist seit Mai 2020 sogar leicht gestiegen, damals waren es 56 Prozent. Besonders groß ist die proeuropäische Haltung bei den Menschen unter 30 Jahren (72 Prozent).

Zugleich ist die Solidarität der Österreicher mit anderen EU-Ländern, die durch die Corona-Krise besonders schwer betroffenen sind, relativ hoch. 58 Prozent der Österreicher sind dafür, dass die EU-Mitgliedstaaten zusammenhalten und besonders schwer betroffenen Ländern helfen sollten.

Quelle: APA

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