Fast die Hälfte

Viele bulgarische Botschafter sind Ex-Geheimdienstler

Ausland
14.12.2010 13:10
Fast die Hälfte der bulgarischen Botschafter war früher als Spitzel für den kommunistischen Geheimdienst tätig. Dies geht aus einem am Dienstag veröffentlichten Bericht der staatlichen Kommission zur Sichtung der Geheimdienstakten hervor. Von insgesamt 462 überprüften Personen waren 218 Mitarbeiter oder Agenten des kommunistischen Geheimdienstes, hauptsächlich in den Abteilungen Spionage und Konterspionage.

Außenminister Nikolaj Mladenow (Bild) reagierte empört: "In mir wachsen Zorn und Entschlossenheit", teilte der Chefdiplomat in Mitteilungen auf Twitter und Facebook mit. Für Mittwoch wurde eine offizielle Stellungnahme des Außenministeriums angekündigt, berichtete die Tageszeitung "Dnevnik".

Auch Ex-Botschafter in Wien auf der Liste
Unter den gegenwärtigen Spitzendiplomaten mit Geheimdienstvergangenheit befindet sich auch der zweimalige bulgarische Botschafter in Wien und jetzige Berlin-Botschafter Iwo Petrow. Ebenfalls als Ex-Agenten enttarnt wurden der Ständige Vertreter Bulgariens bei der EU, Ex-Vizeinnenminister Bojko Kozew - sein Vater Wassil Kozew war sogar Chef der Spionageabteilung beim Geheimdienst - sowie die jetzigen Botschafter Bulgariens in Rom, London, Tokio, Madrid, Stockholm, Moskau, beim Heiligen Stuhl sowie bei der UNO in New York.

Damit gibt es in keiner anderen staatlichen Behörde so viele Ex-Geheimdienstler wie im Außenministerium. An zweiter Stelle mit fast einem Viertel früheren Geheimdienstmitarbeitern liegt die Akademie der Wissenschaften.

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