Kinos, Theater etc.

Neue Lockerungen als Anreiz zum Testen

Österreich
17.02.2021 06:00

Österreich ist Test-Weltmeister. Aber was, wenn alle Haare geschnitten sind? Kinos, Theater, Sportplätze oder gar die Gastro zu öffnen könnten Testanreize schaffen.

Elf Monate haben Bars und Klubs nun geschlossen. Bald vier Monate sind es für Kaffeehäuser, Kinos, Theater und Fitnessstudios. Ebenfalls seit 15 Wochen dürfen Kinder nicht mehr im Verein Fußball spielen. Nun lässt ein leiser Vorstoß aus dem Beraterstab der Bundesregierung die Hoffnung einzelner Branchen aufflammen: Um die rege Beteiligung an den Corona-Tests aufrechtzuerhalten, brauche es Anreize, erklärte der Vizerektor der MedUni Wien, Oswald Wagner.

„Es braucht jetzt positive Perspektiven für die Bevölkerung“
Und weil Menschen tendenziell öfter ins Kino oder ins Theater gehen als zum Friseur, könnte die Öffnung von Kulturbetrieben ein nächster Schritt sein. Neue Freiheiten bald umzusetzen und sie an Tests zu koppeln, hält auch Umweltmediziner Hans-Peter Hutter für sinnvoll: „Jedenfalls braucht es jetzt positive Perspektiven für die Bevölkerung, um sie weiterhin bei der Stange zu halten.“

Psychologin Barbara Juen ergänzt: „Natürlich kann man die Menschen durch positive Anreizen eher dazu bringen, etwas zu tun. Aber wenn man will, dass das längerfristig funktioniert, muss man es mit einer guten Kommunikation kombinieren. Es wird zu wenig kommuniziert, dass Testen und Impfen in Kombination die Strategie ist.“

„Das breitflächige Testen funktioniert“
Für ein schnelleres Aufsperren setzt sich naturgemäß die Wirtschaftskammer ein: „Das breitflächige Testen funktioniert. Mit mehr Tests können erste Öffnungen noch im März auch bei Gastro, Hotels und Kunst und Kultur möglich werden“, sagt Präsident Harald Mahrer.

Nachtgastronomie seit fast einem Jahr geschlossen
Stefan Ratzenberger, Sprecher der seit bald einem Jahr geschlossenen Nachtgastronomie, hat das Konzept in der Schublade: „Wir würden ja nicht die Bude bis an die Decke füllen. Aber man könnte Tische auf die Tanzflächen stellen und kleine Pop-Events durchführen. Unser Vorschlag lautet: Testlounges einrichten. Ab dem Zeitpunkt des Testes läuft ein Countdown - in dieser Zeit kann man in die Oper, ins Theater, in eine Bar gehen.“

Kaiser und Doskozil plädieren für weitere Lockerungsschritte
Die Landeshauptleute sind in Bezug auf weitere Öffnungen geteilter Meinung: Kärntens Peter Kaiser und Burgenlands Hans Peter Doskozil (SPÖ) plädieren für weitere Lockerungsschritte. „Warum soll ein negativer Test nur für den Friseurbesuch gelten?“, fragt Kaiser. Doskozil will das Burgenland zur Testregion machen und Thermenhotels öffnen. Niederösterreichs Johanna Mikl-Leitner, Salzburgs Wilfried Haslauer, Vorarlbergs Markus Wallner und Oberösterreichs Thomas Stelzer sehen vor Ostern keine Möglichkeit zu öffnen.

Tirols Günther Platter, der Steirer Hermann Schützenhöfer (beide ÖVP) sowie Wiens Michael Ludwig (SPÖ) wollen das Infektionsgeschehen zwei Wochen beobachten und am 1. März - in der nächsten Gesprächsrunde mit der Bundesregierung - entscheiden.

Nach der letzten verkündete Bundeskanzler Sebastian Kurz, Österreich gehe einen eigenen Weg. Mithilfe der Tests habe man einen zwölfwöchigen harten Lockdown, wie in Deutschland, verhindert und nach sechs Wochen erste Branchen geöffnet. Die Betreiber von Bars, Fitnessstudios, Kinos und Theatern können über diese Dauer nur lachen.

Daten und Fakten

Tests sind dank der Friseure in der Praxis angekommen und könnten auf andere Branchen ausgeweitet werden.

FFP2-Masken gehören beim Einkaufen und in Öffis zum Alltag, in Kinos oder Theatern könnten sie Einzug halten.

Registrierung: Die Gastronomie hat Erfahrung, ein digitales Modell würde das Contact Tracing vereinfachen.

Impfung: bei Reiseveranstaltern, Airlines im Gespräch.

Anna Haselwanter
Anna Haselwanter
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