Ohne Zulassung

Tschechien will Russlands „Sputnik V“ importieren

Ausland
01.02.2021 11:32

Obwohl die tschechisch-russischen Beziehungen zuletzt getrübt waren, möchte Staatspräsident Milos Zeman Russland bei der Impfstoffbeschaffung um Hilfe bitten. Wie Zeman bestätigte, hofft er auf Lieferungen des Vakzins „Sputnik V“, das jedoch weder in der EU noch in Tschechien zugelassen ist. Das Land ist eines der am schwersten vom Coronavirus betroffenen in Europa.

Zeman bestätigte seine Absicht, den russischen Präsidenten Wladimir Putin um Hilfe zu bitten, in einem Interview mit dem tschechischen Rundfunksender Frekvence 1. Allerdings fürchte er, dass Putin nach der Affäre um die Beseitigung der Statue des sowjetischen Marschalls Iwan Konew in Prag „nicht besonders freundlich“ sein werde, meinte Zeman, der damit auf den Abbau der riesigen Bronze-Statue im Frühjahr 2020 anspielte.

Tschechisch-russische Beziehungen getrübt
Trotz Kritik aus Moskau hatte das Rathaus des sechsten Prager Stadtbezirkes die Demontage beschlossen. Bereits zuvor war der Platz vor der russischen Botschaft nach dem 2015 in Moskau auf offener Straße erschossenen Oppositionspolitiker Boris Nemzow umbenannt worden. Beide Vorfälle trübten die tschechisch-russischen Beziehungen.

Rufe nach Impfstoff-Import
Tschechien gilt seit dem Herbst als eines der am stärksten von Covid-19 betroffenen EU-Länder. Die tägliche Zuwachsrate an Neuinfektionen liegt in dem 10,7-Millionen-Nachbarland an Werktagen bei rund 8000. Es gibt Diskussionen und viel Ärger wegen des Mangels an Impfstoffen. In sozialen Netzwerken wird meist die „unfähige“ EU dafür verantwortlich gemacht. Rufe nach dem Import von Impfstoffen aus Russland oder China, wie auch von Ungarn geplant, mehrten sich deshalb in letzter Zeit.

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