„Trauriger Ort“
Donald Trumps Golfclub laufen die Mitglieder davon
Nach seiner Abreise aus dem Weißen Haus ist der ehemalige US-Präsident Donald Trump in seinen exklusiven, privaten Golfclub Mar-a-Lago gezogen, mit dem er auch weiter Geld verdienen möchte. Dies gestaltet sich jedoch zunehmend schwieriger, denn dem Luxusanwesen laufen nun die Mitglieder davon. Ein Insider spricht gar von einem „traurigen Ort“.
Der Lack des Anwesens in Palm Beach (Florida) scheint zunehmend abzubröckeln. In dem „Weißen Haus für den Winter“, wie Trump das Golfressort gerne bezeichnet, verbrachte er laut einer Zählung der „Washington Post“ auch während seiner Amtszeit mehr als 130 Tage. Doch nun kehren immer mehr Mitglieder dem angeschlossenen Golfressort den Rücken.
Der Historiker und Autor Laurence Leamer erklärte gegenüber dem US-Fernsehsender MSNBC, dass ehemalige Mitglieder nach Trumps Ausscheiden aus dem Amt „stillschweigend gegangen“ sind. Leamer gilt als Experte für das Anwesen - so hat er gar ein Buch über Trumps Residenz und dessen illustre Mitglieder geschrieben.
Auf Distanz zum Ex-Präsidenten
Vielen einst treuen Mitgliedern sei nun wichtig, keine Verbindung mehr zum ehemaligen US-Präsidenten zu pflegen. Der Amtsverlust und wohl auch die Art und Weise, wie Trump aus dem Amt schied, scheint dabei besonders an dessen Attraktivität gekratzt zu haben. Leamer erklärte zudem, dass sich die Mitglieder über das schlechte Essen beschwert hätten, durch die Corona-Krise falle zudem auch das gewohnte Entertainment flach.
Mar-a-Lago galt bis zuletzt als eines der wenigen von Trumps Unternehmen, das schwarze Zahlen schrieb. Bis zu 200.000 US-Dollar (knapp 165.000 Euro) soll eine Mitgliedschaft gekostet haben. Trotz Corona-Pandemie konnte das Ressort seinen Umsatz im Vorjahr sogar noch von 21,4 Millionen auf 24,2 Millionen Dollar (rund 20 Millionen Euro) steigern.
Mit Einfluss schwindet auch Beliebtheit
Und auch in der unmittelbaren Nachbarschaft gibt es Unmut gegen Trumps Umzug nach Florida. So war im Dezember bekannt geworden, dass sich zahlreiche Anwohner gegen die dauerhafte Anwesenheit des ehemaligen Präsidenten wehren wollten. Sie erklärten dabei via Anwalt, dass Trump kein Recht habe, dauerhaft in dem Privatklub zu wohnen.
„Sogar in Palm Beach mögen ihn die Leute nicht. Es ist ein weiteres Zeichen, wie viel Einfluss er verloren hat“, meint Leamer. Viele von seinen ehemaligen Wählern in dem Ort seien enttäuscht, da sie sich durch Trumps Präsidentschaft niedrigere Steuern und einen boomenden Aktienmarkt erhofft hatten.
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