Kriminelle unter sich

Flüchtiger Ibiza-Detektiv hatte Konto bei Wirecard

Österreich
17.11.2020 06:00

Brisante Justiz-Ermittlungen zu den Hintermännern des Ibiza-Videos. Der per Haftbefehl gesuchte Detektiv und Sicherheits-Söldner der Bande hatte ausgerechnet beim Skandalkonzern Wirecard ein Geheimkonto. Auch Gelder aus der Film-Falle sollen über den dubiosen Finanzdienstleister geflossen sein. Damit könnten die letzten Rätsel vor der Klärung stehen...

Hochkriminelle Österreicher quasi unter sich: Denn der noch flüchtige Ibiza-Detektiv hatte offenbar schmutzige Geldgeschäfte mit Wirecard, wo ja bekanntlich zwei Landsleute an der Konzernspitze standen, laufen. Zum einen der erst nach einer Millionenkaution aus der U-Haft entlassene Wiener Vorstandsvorsitzende Markus Braun sowie der seit Monaten ebenfalls untergetauchte Ex-Finanzchef Jan Marsalek, dem dunkle Geheimdienst-Kontakte zu Russland nachgesagt werden.

Ibiza-Fallensteller hatte jahrelang Konto bei Wirecard
Fakt ist, dass der Fallensteller für den gestürzten FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache offenbar jahrelang - von 2012 bis Ende Februar 2018 - ein Konto bei der „Wirecard Bank AG“ in Deutschland besaß. Die heimische Staatsanwaltschaft vermutet nun, dass nicht nur dubiose Gewinne von Suchtgifthandel und Urkundendelikten einerseits, sondern auch Erträge in Verbindung mit dem Ibiza-Video per Internet über den Bezahldienst verschoben wurden.

Mittels einer Europäischen Ermittlungsanordnung an unser Nachbarland sollen die Transaktionen jetzt durchleuchtet werden. Damit hofft man, die letzten Rätsel des Ibiza-Videos in Sachen Geldflüssen und weiteren Hintermännern zu klären.

Christoph Budin, Kronen Zeitung

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