Zunahme befürchtet

Corona-Krise führt zur Rückkehr des Bankraubs

Wien
21.10.2020 06:01

Die Maskenpflicht als Tarnung inmitten der Corona-Krise - dieser Mix führt offenbar zu einer Rückkehr des Bankraubs. Erst Montagabend konnte eine Vierer-Bande mit einer geladenen Pistole im Auto von der Cobra in Wien geschnappt werden. Sicherheitsexperten befürchten noch einen Anstieg Richtung Weihnachten ...

Der jüngste Coup in Österreich: Ein Duo stürmte (mittlerweile unauffällig) mit Schutzmasken in die Filiale eines Geldinstitutes in der Bundeshauptstadt. Wie teils berichtet, stieg ein Polizeihubschrauber auf, die Alarmabteilung WEGA rückte aus. Wenig später „fischte“ der Elite-Trupp Cobra vier Verdächtige aus einem Auto: zwei Österreicher mit Migrationshintergrund und zwei Ausländer. Mit im Gepäck: eine Pistole. Wie die „Krone“ erfuhr, könnten die Männer zu einem mehrköpfigen Netzwerk gehören, das sich auf Banküberfälle in ganz Österreich spezialisiert hat.

Während die Zahl der Überfälle auf Geldinstitute in den vergangenen Jahren nach unten ging - heuer waren es bisher knapp 20 -, befürchten Experten aufgrund finanzieller Notlagen durch Corona einen Anstieg.

Überfall fast unbemerkt
Und für außergewöhnlich wenig Aufsehen sorgte ein Coup Anfang Oktober: Der Räuber verhielt sich dabei nämlich derart ruhig und leise, dass fast niemand etwas von dem Überfall mitbekam. Der Täter ist weiterhin flüchtig.

Schussopfer laut Bank „selber schuld“
Indes läuft die Suche nach jenem Räuber mit Klopapierrollen, der, wie berichtet, Anfang April in Wien während des Überfalls eine Kundin niedergeschossen hatte, auf Hochtouren. Als Zeichen des Mitgefühls erhielt das Opfer zwar von der Bank Blumen und kostenfreie Kontoführung für fünf Jahre, dennoch klagt Topanwältin Astrid Wagner im Auftrag der Dame.

Zitat Icon

Aus Mitleid erhielt meine Mandantin von der Bank Blumen und fünf Jahre kostenfreie Kontoführung. Parallel wirft man ihr aber vor, falsch auf die Drohungen des Räubers reagiert zu haben.

Top-Anwältin Astrid Wagner

Grund: Das Geldinstitut ließ die Bankomaten während der Hauptgeschäftszeit befüllen - quasi eine „Einladung“ für jeden Räuber. Allerdings habe sich auch das Opfer angeblich falsch verhalten.

Klaus Loibnegger, Kronen Zeitung

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