Klaus Hochhaltinger aus Steyr ist empört. Bei seinem Assistenzeinsatz für das Militärkommando Burgenland fühlte sich der Vegetarier bei der Essenszuteilung massiv benachteiligt. „Auf meine Ernährungsgewohnheiten wird keine Rücksicht genommen, während muslimische Kameraden ein Extra-Menü bekommen“, ärgert er sich.
„Ich bin in Bruck an der Leitha stationiert, war am Flughafen Wien zum Assistenzeinsatz und hab’ nur Fleischgerichte bekommen, obwohl ich und ein Kamerad mehrfach darauf hingewiesen haben, dass wir Vegetarier sind“, ist Klaus Hochhaltinger aus Steyr sauer.
Wir haben pro Kompanie 150 bis 200 Personen. Bei der Verpflegung im Assistenzeinsatz richten wir uns natürlich nach der Masse, die Fleisch essen will.
Oberst Raimund Wrana (56), Stabschef im Militärkommando Burgenland
Kamerad griff zum Fleisch
Trotz Reklamationen beim Zugskommandanten sowie bei der Regionalküche in Wien seien ihre fleischlosen Gelüste unberücksichtigt geblieben. „Ausnahmen hat es nur für muslimische Kameraden gegeben. Anders als wir, haben die einen Gemüseauflauf gekriegt“, ärgert er sich. Während sein vegetarischer Kamerad mangels Alternativen in der Not zum Fleisch griff, blieb Ruhaltinger standhaft: „Ich hab’ mir auf eigene Kosten ein Essen besorgt.“
Keine Verpflichtung
Oberst Raimund Wrana, Stabschef des Militärkommandos Burgenland, betont, dass das Bundesheer nicht verpflichtet sei, fleischloses Essen zur Verfügung zu stellen. „Wir haben nur die Pflicht, die Ernährungswünsche religiöser Gruppen zu berücksichtigen. Für Muslime bedeutet das etwa, dass sie kein Schweinefleisch bekommen.“ Für Vegetarier bestehe laut Wrana die Möglichkeit, Beilagen wie Reis, Nudeln und Salate zu essen und vorab zum Beispiel Toastbrot und Käse anzufordern oder - so wie Soldaten in Oberösterreich - eine kalte Jause ohne Wurst zu bestellen.
Jürgen Pachner, Kronen Zeitung
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