Die Snooker-Regeln müssen wegen ihm wohl neu geschrieben werden: Da steht nämlich ausdrücklich drinnen: Kein Körperteil eines Spielers darf den Ball berühren. Was ist aber, wenn man keine Arme hat? Auch so kann man Snooker spielen und das sogar auf einem hohen Niveau. Der lebende Beweis dafür ist Pakistans Snooker-Phänomen, Muhammad Ikram (32).
Ikram ist ohne Arme in einer armen Familie geboren mit insgesamt acht Schwestern und Brüdern. Ihm wurde keine schulische Erziehung ermöglicht, er schlug sich oft alleine herum und fühlte sich einsam. Bis er eines Tages anfing, ein Billiard-Salon zu frequentieren. Es gefiel ihm sehr, was er dort sah.
Insgeheim fing er zum Trainieren an. Die Bälle stieß er mit seinem Kinn. „Am Anfang, erzählte er der französischen Nachrichtenagentur „AFP“ gegenüber, "blieb ich nach dem Spiel der Erwachsenen noch ein Weile im Lokal und übte mit den Kugeln alleine auf einem leeren Tisch." Seine Eltern hatten Angst, dass er sich verletzt und verboten ihm das Spiel.
Nach und nach aber akzeptierten die Eltern, dass ihr Sohn unbedingt auf den grünen Tisch spielen will. Er kehrte in den Billiard-Salon zurück und die Videos über ihn und seine Leistung begannen sich zu verbreiten. Man begann ihn zu kennen. „Ich werde bekannt“, freute er sich der französischen Nachrichtenagentur gegenüber. Er gibt zu, nie von Social Media gehört zu haben. Es gab Wichtigeres.
Snooker in Pakistan wichtig
Snooker spielt in der britisch-indischen Tradition von Pakistan eine große Rolle. Im Lokal, wo alles angefangen hatte, in Samundri, verlangt man von Muhammad kein Geld fürs Spielen. „Nein, wir zahlen ihm sogar dafür, wenn er mit uns spielt“, sagt der Lokalbesitzer Muhammad Nadeem über seinen inzwischen „weltberühmten“ Gast.
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