Eine Disziplinarkommission hatte Queiroz bereits Mitte August für 30 Tage gesperrt (siehe Infobox). Der nunmehrige Rausschmiss des Trainers war erwartet worden. Verbandspräsident Gilberto Madail erklärte: "Der Vorstand hat einstimmig beschlossen, den Vertrag, der noch zwei jahre gelaufen wäre, aufzulösen." Queiroz sei umgehend über die Entscheidung informiert worden, die genauen Gründe für seine Ablöse werden ihm demnächst mitgeteilt.
Madail ließ durchblicken, dass auch die Leistung der Mannschaft bei der WM eine Rolle beim Rausschmiss gespielt habe. "In Südafrika wurden nicht alle Ziele erfüllt", betonte er. Portugal war zwar im Achtelfinale immerhin am späteren Weltmeister Spanien mit 0:1 gescheitert. Die defensive Spielweise der "Lusos" soll aber nicht nur die Fans und die Medien, sondern auch die Nationalspieler um Weltstar Cristiano Ronaldo und viele Funktionäre verärgert haben.
Fristlose Kündigung nach Sperre
Medien schrieben nach der WM, Queiroz sei nur deshalb nicht sofort nach dem Aus gefeuert worden, weil der FPF die finanziellen Konsequenzen gefürchtet habe. Eine Kündigung des bis 2012 laufenden Vertrages hätte den Verband damals fünf Millionen Euro gekostet. Die Sperre durch die Dopingagentur habe nun eine fristlose Kündigung möglich gemacht, heißt es jetzt in Lissabon.
Nun werde man sich daran machen, einen Nachfolger zu finden, die Suche soll bis vor dem nächsten EM-Qualispiel gegen Dänemark am 8. Oktober abgeschlossen sein, so Madail. Als Favoriten auf die Nachfolge von Queiroz gelten der frühere Nationalspieler und Ex-Trainer von Sporting Lissabon Paulo Bento, Humberto Coelho, der bisher Tunesien trainierte, sowie Luis Aragones, der Spanien 2008 zum EM-Titel geführt hatte.
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