Nächster Polizeimord?

FBI untersucht nun Tod von weiterem Afroamerikaner

Ausland
16.06.2020 16:20

Die Rassismusvorwürfe gegen die US-Polizei kochen weiter hoch. Nach dem Tod von George Floyd durch einen brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis untersuchen FBI und Staatsanwaltschaft das Ableben eines weiteren Afroamerikaners. Der 24-jährige Robert Fuller war in Südkalifornien tot aufgefunden worden - seine Familie erhebt nun schwere Vorwürfe.

Während die örtliche Polizei von keinem Fehlverhalten eines Polizisten ausgeht, kam es in den vergangenen Tagen vermehrt zu Protesten in der Stadt Palmdale. Der Bezirkssheriff Alex Villanueva kündigte am Montag eine vollständige Untersuchung des Falls an. Zudem habe er die Staatsanwaltschaft sowie die US-Bundespolizei FBI in die Untersuchung eingeschaltet. „Es liegt in unserem Interesse, sicherzustellen, dass wir jeden Stein umdrehen“, erklärte Villanueva.

Weitgehende Untersuchung
Fuller wurde nach offiziellen Angaben mit einem Strick um den Hals in der Nähe des Rathauses in Palmdale, rund 95 Kilometer nordöstlich von Los Angeles, tot aufgefunden. Zunächst hieß es, er habe sich das Leben genommen, später ordneten die Behörden dann doch eine Autopsie an. Dabei sollen neben einem Überwachungsvideo auch eine forensische Untersuchung des Seils sowie die Überprüfung der Krankengeschichte Aufschluss über das Ableben geben. „Die Ermittler werden an dem Fall dranbleiben, bis sie herausfinden, was wirklich passiert ist“, sagte Villanueva.

Zweifel an offiziellen Angaben der Polizei
Die Proteste nahmen besondere Brisanz auf, nachdem bereits im Mai ein weiterer Afroamerikaner, Malcolm Harsch, in der Nähe von Palmdale erhängt aufgefunden war. Die Familie des 38-Jährigen äußerte Zweifel an einem Suizid. Viele Demonstranten sahen einen Zusammenhang und forderten mittels Unterschriftenliste eine genaue Untersuchung der Vorfälle. Auch Fullers Schwester Diamond Alexander zweifelt an der offiziellen Erklärung der Polizei: „Mein Bruder war nicht selbstmordgefährdet. Er war ein Kämpfer. Er war schlau.“

Welle der Empörung
Fullers Tod ereignete sich inmitten von Protesten gegen Polizeigewalt und Rassismus in den USA. Auslöser war der Tod des Afroamerikaners George Floyd in Minneapolis, der am 25. Mai starb, nachdem ein weißer Polizist fast neun Minuten lang sein Knie in Floyds Nacken gedrückt hatte. Kurz darauf wurde ein weiterer Fall in Atlanta bekannt, wo der 27-jährige Rayshard Brooks von einem Polizisten erschossen wurde, als er sich einer Festnahme widersetzte.

Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Suizid-Gedanken betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge unter der Telefonnummer 142. Weitere Krisentelefone und Notrufnummern finden Sie HIER.

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