Eröffnung im Juni

„Ein Wunder“: Neue Brücke in Genua ist fertig

Ausland
28.04.2020 13:56

In Genua ist am Dienstag im Beisein von Italiens Premier Giuseppe Conte der letzte Teil für die Struktur der neuen Autobahnbrücke eingesetzt worden. Das alte Viadukt war im August 2018 eingestürzt, bei dem Unglück waren 43 Menschen gestorben.

„Die planmäßige Vollendung dieser Infrastruktur ist ein Wunder und das Resultat harter Arbeit der Planer - in erster Linie des Architekten Renzo Piano -, der Techniker, der Arbeiter sowie der lokalen Behörden“, sagte Premier Conte. Jetzt müssen noch Fahrbahnen, Beleuchtung, Abwassersysteme und Leitsysteme fertiggestellt werden. „Ende Juni, Anfang Juli könnte die Brücke eröffnet werden“, kündigte Genuas Bürgermeister Marco Bucci an.

Symbol des Neustarts
Die neue Autobahnbrücke, die den westlichen mit dem östlichen Teil der Stadt verbindet, gilt als Symbol des Neustarts Italiens. „Es ist das Symbol eines Italiens, das hart arbeitet und sich von den Schwierigkeiten nicht bedrücken lässt. Aus Genua erstrahlt ein Licht, das ganz Italien Hoffnung gibt“, sagte der Premier. Mit der Einweihung der Brücke wird laut Conte eine tiefe Wunde geschlossen. „Es darf nie wieder zu Tragödien wie jener in Genua kommen“, sagte der 55-jährige Regierungschef.

Paganini als Namensgeber?
Inzwischen wurde eine Unterschriftensammlung gestartet, um die neue Brücke nach dem legendären Geiger und gebürtigen Genueser Niccolo Paganini (1782-1840) zu benennen. „Die neue Brücke soll eine Hommage an einen der größten Genueser aller Zeiten sein. Paganini war einer der ersten wirklich europäischen Künstler“, so der „Verband der Freunde Paganinis“, der die Unterschriftensammlung gestartet hat.

200-Meter-Abschnitt eingestürzt
Das 40 Meter hohe und fast 1200 Meter lange Polcevera-Viadukt, das auch Morandi-Brücke genannt wurde, war am 14. August 2018 auf einem etwa 200 Meter langen Abschnitt eingestürzt. Das Bauwerk war Teil der Autobahn 10, die als „Autostrada dei Fiori“ bekannt ist und eine wichtige Urlaubsverbindungsstraße nach Südfrankreich, in den Piemont und die Lombardei darstellt.

Der Einsturz hatte das ganze Land geschockt und ein nationales Trauma ausgelöst. Denn Genua steht für die marode Infrastruktur in ganz Italien: fehlende Instandhaltung, zerbröselnde Straßen und Brücken. Dem Autobahnbetreiber Autostrade per l‘Italia soll schon lange vor dem Einsturz bekannt gewesen sein, dass es Schäden an der Brücke gab. Bei der Staatsanwaltschaft läuft ein Mammutverfahren gegen mehr als 70 Verdächtige.

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