Staaten lockern

USA in der Krise: Stolpert Trump über Corona?

Ausland
27.04.2020 06:00

Binnen sechs Wochen verzeichneten die USA 26 Millionen Arbeitslose - und wieder einmal trifft es Arme und Schwache. Einige Staaten lockern nun bereits die Maßnahmen ...

So groß, so stolz, so mächtig - unbezwingbar, weder wirtschaftlich noch militärisch. Ein Weltbild, das sich über die Jahrzehnte tief in die Köpfe der allermeisten US-Amerikaner gefräst hat. Vom milliardenschweren Fabrikant bis zur Aushilfskellnerin, die von der großen Karriere träumt. Doch jetzt zeigt ein unsichtbarer Feind dem vermeintlichen „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ die Grenzen auf. Schonungslos.

Lange haben die USA von der drohenden Gefahr nichts wissen wollen. Von hysterischen Europäern, die jetzt Maske tragen, war die Rede. Nur wenige Wochen später stehen jenseits des Atlantik knapp 55.000 Tote, eine Million Infizierte und 26 Millionen Arbeitslose zu Buche. 26 Millionen Einzelschicksale, in denen es nicht nur um die Existenz, sondern zum Teil ums nackte Überleben geht - viele verloren mit dem Job auch den Zugang zu einem ohnehin wenig belastbaren Gesundheitssystem. Die Arbeitslosigkeit steuert auf die 20-Prozent-Marke zu.

Parallel dazu stiegen seit Beginn der Krise die Waffenverkäufe um ein Vielfaches an. Viele Gun Shops sind bisweilen völlig ausverkauft, die Angst vor Unruhen und Plünderungen geht um. So weit, so düster.

Erste Bundesstaaten fahren wieder hoch
Allerdings: Eine positive Lebenseinstellung kann man den US-Amerikanern nicht absprechen. In den kommenden Tagen wird in einigen Bundesstaaten mit einer Lockerung der Maßnahmen gerechnet. Es ist ein Keim der Hoffnung für Millionen Arbeitnehmer, demnächst wieder in ihre Jobs zurückkehren zu können. Experten gehen dennoch davon aus, dass es Monate dauern wird, bis sich die Wirtschaft von den Strapazen der vergangenen Wochen einigermaßen erholt. Eine zweite Welle könnte die Weltmacht jedoch an den Rand des Abgrunds führen. Und damit ein gesamtes Weltbild zerstören.

Giftzentralen verzeichnen Zunahme an Notrufen
Nach Äußerungen von US-Präsident Trump über die Einnahme von Desinfektionsmitteln gegen das Virus haben Giftzentralen im ganzen Land eine Zunahme an Notrufen verzeichnet, weil Menschen die Mittel gurgeln oder trinken.

Nach Kritik zeigt sich Trump beleidigt und will seine bisher täglichen Pressekonferenzen minimieren. Sie seien „den Aufwand nicht wert“. Trumps Allmachtsphantasien, wonach er alleine entscheiden könnte, wie der Hase läuft, erteilten wiederum mehrere (demokratisch) Gouverneure eine Absage. Tatsächlich obliegen unter anderem Ausgangsbeschränkungen sowie Gesundheits- und Bildungswesen den einzelnen Staaten.

Aus den USA berichtet „Krone“-Redakteur Oliver Papacek

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