Körperliche Einbrüche?

Austrias Athletikcoach: „Eindruck täuscht“

Marco Angeler (groß im Bild)

(Bild: GEPA)

Athletikcoach Marco Angeler kam wie viele Austrianer von Gegner Admira. Bei den körperlichen Einbrüchen im Derby und gegen den WAC lag die Gesamtlaufleistung hoch. Luft nach oben gibt es bei Geschwindigkeit und Intensität.

Läufe in die Tiefe waren nie seine Stärke. Dazu ist er bereits 30, machte vor Jahren sein letztes Bundesliga-Spiel für Wiener Neustadt. Kann so einer der Austria helfen? Ja, zumindest wenn es nach Chefcoach Christian Ilzer geht! Weil Marco Angeler keine Tore schießen soll, sondern mit Tablet, Handy und Videokamera Trainings und Spiele analysiert, sich als Athletikcoach vom IMSB über die Admira-Akademie zu den Veilchen hochdiente.

Da wartet in der ersten Vorbereitung viel Arbeit! „Es wird intensiv. Wir müssen die technisch-taktischen Ziele mit den konditionellen verknüpfen. Isoliertes Lauftraining alleine macht Spieler nicht fit für 90 Minuten Fußball“, sagt Angeler. Der erklärt, dass der Eindruck von außen oft täuscht: „Wir sind etwa gegen den WAC auch nach der Pause mehr als der Gegner gelaufen, aber es hat definitiv anders gewirkt“, sagt der Coach.

(Bild: GEPA)

Für den weniger die Gesamtlaufleistung, sondern die Anzahl der Sprints, Läufe mit hoher Geschwindigkeit und Beschleunigung zählen. „Das Wichtigste ist, dass Spieler wissen, was sie taktisch zu erfüllen haben - nur in diesem Kontext ergeben Laufdaten Sinn“, so der Niederösterreicher. Der schnellste Austrianer? „Monschein hat den größten Topspeed, er kratzt an den 36 km/h.“ Die härteste Liga? „England, hier brauchst du die meiste Laufarbeit, in Spanien ist sie geringer“, so Angeler, der zwischen Kilometerleistung des ganzen Teams und Tabellenplatz keine Verbindung sieht: „Salzburg ist bei meiner Österreich-Analyse im Herbst nur auf Platz sieben. Top-Teams laufen nicht mehr, aber mit höherer Geschwindigkeit und Intensität.“

Florian Gröger, Kronen Zeitung