Mann totgeschlagen

Augsburg: Sechs Verdächtige festgenommen

Ausland
08.12.2019 21:25

Im Fall des totgeprügelten Feuerwehrmannes in Augsburg (kurzer Mitschnitt der Trauerkundgebung oben) hat die Polizei am Sonntag zuerst zwei, später auch noch vier weitere Verdächtige festgenommen - darunter befinde sich auch der mutmaßliche Haupttäter, teilte das bayrische Innenministerium am Nachmittag mit. Damit haben die Ermittler inzwischen sechs Personen der vermutlich siebenköpfigen Tätergruppe gefasst. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann lobte den Ermittlungserfolg.

Die jungen Männer stehen in dringendem Verdacht, am Freitagabend an der tödlichen Attacke auf einen 49-jährigen Mann beteiligt gewesen zu sein. Insgesamt sieben Burschen waren wegen eines Wortgefechts auf den Feuerwehrmann sowie einen Bekannten des Toten losgegangen. 

17-jähriger Hauptverdächtiger
Bei dem mutmaßlichen Haupttäter handelt es sich nach Angaben des Innenministeriums um einen in Augsburg geborenen 17-Jährigen mit deutscher, türkischer und libanesischer Staatsangehörigkeit. Ein zweiter junger Mann ist ebenfalls in Augsburg geboren, 17 Jahre alt und hat demnach die italienische Staatsbürgerschaft. Die beiden Jugendlichen, die als Erste geschnappt wurden, sind polizeibekannt - sie sollen am Montag dem Haftrichter vorgeführt werden. Details zu den weiteren Verdächtigen wurden vorerst nicht bekannt gegeben.

Lob für Polizei
Eine 20-köpfige Ermittlergruppe hatte Aufzeichnungen der Videoüberwachung am Königsplatz ausgewertet. Damit identifizierte man zunächst die zwei Burschen. Am Abend konnte die Polizei schließlich noch vier weitere Verdächtige ausforschen und festnehmen. Bayerns Innenminister Herrmann lobte den Ermittlungserfolg der Augsburger Kripo: „Der schreckliche Angriff hat viele Menschen in Augsburg und weit darüber hinaus erschüttert. Umso wichtiger war der schnelle Fahndungserfolg der Augsburger Kriminalpolizei.“

„Friedfertiger Bürger totgeschlagen, schlichtweg totgeschlagen“
Bundesinnenminister Horst Seehofer zeigte sich erschüttert: „Was mich wirklich aufgewühlt hat, ist, dass in Augsburg ein friedfertiger Bürger totgeschlagen wurde, schlichtweg totgeschlagen wurde. So etwas wühlt mich auf.“ Bayerns Ministerpräsident Markus Söder ergänzte: „Wir alle sind erschüttert. Unser aller Mitgefühl gebührt den Angehörigen des Feuerwehrmannes.“

Streit endete mit Tod des Feuerwehrmannes
Augenzeugen berichteten am Sonntag, wie es Freitagabend zu dem Streit mit Todesfolge gekommen war. Demnach sei eine siebenköpfige Gruppe junger Männer grölend in Richtung Augsburger Königsplatz gegangen. Die späteren Opfer hätten sie deshalb gebeten, etwas leiser zu sein. Daraufhin hätten die Burschen Dosen auf dem Straßenpflaster umhergetreten. Als die beiden Männer - das 49-jährige Opfer und sein 50-jähriger Begleiter - sie erneut ermahnten, sei es zum Angriff gekommen.

Einer der jungen Männer schlug dem Feuerwehrmann gegen den Kopf. Dieser stürzte und blieb regungslos am Boden liegen. Auch der 50-Jährige wurde geschlagen und im Gesicht verletzt, die Frauen wurden nicht attackiert. Nach der Tat flüchteten die Verdächtigen.

Augsburger Feuerwehr trauerte um Kameraden
Nach der tödlichen Attacke herrschte in der Stadt Trauer und Entsetzen - vor allem bei den Kameraden des getöteten Feuerwehrmannes. Am Sonntagvormittag gedachten etwa 100 bis 150 Feuerwehrleute nahe des Tatortes in einer berührenden Trauerfeier ihres getöteten Kollegen.

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