FPÖ-Granden sticheln:

„Strache verlässt Sitzung nach wenigen Minuten“

Österreich
23.10.2019 20:21

Die FPÖ spart - auch unmittelbar nach dem Parteiausschluss Philippa Straches - nicht mit Kritik an der frisch angelobten, fraktionsfreien Abgeordneten, die auf der Liste der FPÖ kandidiert hatte. Insbesondere stieß man sich an ihrem Fernbleiben bei den Wahlen des Nationalratspräsidiums (siehe auch Video oben) und den darauffolgenden Abstimmungen in der konstituierenden Sitzung. „Sie verlässt die Sitzung nach wenigen Minuten und nimmt ihr Mandat leider nicht ernst“, so FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker. Klubobmann Herbert Kickl meinte, dass „diese wilde Abgeordnete“ beschlossen habe, ihren Arbeitstag deutlich zu verkürzen, „spricht für sich selbst“.

Philippa Strache hatte noch am Dienstag angekündigt, dass sie dankbar sei, den Auftrag zur politischen Mitwirkung annehmen zu können, und dass sie ihr Mandat mit größtmöglichem Einsatz gewissenhaft wahrnehmen werde. Die 31-Jährige saß bei der ersten Sitzung des neuen Parlaments am Mittwoch als fraktionslose Abgeordnete hinter den SPÖ-Parlamentariern.

„Wirklichkeit sieht leider anders aus“
„Die Wirklichkeit sieht leider anders aus, denn Frau Strache blieb den Wahlen des Nationalratspräsidiums und den darauffolgenden Abstimmungen einfach fern, auch beteiligte sie sich nicht an der vorausgehenden Debatte“, so der freiheitliche Generalsekretär und Nationalratsabgeordnete Hafenecker in einer Aussendung. Wenn man sich explizit auf die Verfassung beziehe, „sollte das kein Lippenbekenntnis bleiben“, betonte er weiter. „Jetzt erkennt Frau Strache vielleicht, dass mit einem politischen Mandat auch ein hohes Maß an Arbeit und Verantwortungsbewusstsein einhergeht.“

Kickl: „Hat beschlossen, dass ihr Arbeitstag deutlich weniger lang dauert“
Klubobmann Herbert Kickl stößt ins gleiche Horn und sagte gegenüber dem ORF über Philippa Strache: „Heute hat diese wilde Abgeordnete beschlossen, dass der Arbeitstag für sie deutlich weniger lang dauert als für alle anderen. Ich glaube, das spricht für sich selbst.“

Parteiausschluss nach Stellungnahme Straches
Die FPÖ schloss Philippa Strache, Ehefrau von Ex-Parteichef Heinz-Christian Strache, am Mittwoch aus der Partei aus. Als Grund nannte die Partei eine schriftliche Stellungnahme der 31-Jährigen von Dienstag. Strache hatte darin mitgeteilt, dass sie ihr Mandat im Parlament annehmen werde und eine „Diffamierungskampagne“ beklagt.

FPÖ: Mitteilung mit „parteischädigendem Charakter“
Strache schrieb unter anderem: „Die Verleumdungen der letzten Wochen und die daraus resultierende öffentliche Diskussion, zu der zu meiner großen Enttäuschung in großem Ausmaß ehemalige Parteifreunde beigetragen haben, waren kränkend, verletzend und angesichts der Dimension verbreiteter unwahrer Behauptungen schlichtweg verwerflich.“ Laut FPÖ hatte die Mitteilung „eindeutig parteischädigenden Charakter“.

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