In den Enthüllungen rund um ein mögliches Kostenfiasko beim Wien Museum legt die ÖVP nach: Weil die Aufstockung aus dem Ruder zu laufen drohe (das Museum bestreitet das), würde das Projekt bereits „teilamputiert und scheibchenweise demontiert“ - und das noch vor dem angepeilten Umbaustart Mitte 2020.
„Bevor auch nur eine einzige Mischmaschine angeworfen ist, wird bereits mit einer Kostensteigerung von einem Drittel der ursprünglichen Baukosten gerechnet“, so ÖVP-Stadtrat Markus Wölbitsch. Wie berichtet, gehen interne Unterlagen von 87 statt 64 Millionen Euro an reinen Aufstockungskosten aus. Das Museum spricht von „Risikoanalysen“. Wölbitsch: „Will man die Kostenexplosion verschleiern?“
Projekt soll „schrumpfen“
Um doch noch in den Budgetrahmen zu passen, soll das Projekt offenbar „schrumpfen“. Der Eingangsbereich - der Pavillon - soll laut internen Papieren bereits den Streichungen zum Opfer gefallen sein. Vom ursprünglichen Siegerprojekt ist ohnehin nur wenig übrig: „Der luftig schwebende Glaskobel ist ja bereits einer Schüttbetonaufstockung gewichen“, erklärt Bezirksrat Johannes Pasquali (ÖVP). „Ergo haben wir es mit einem Bauprojekt zu tun, bei dem der Eingangsbereich herausgerechnet wurde, um im Rahmen zu bleiben“, so Pasquali. Die Türkisen wollen das „Planungschaos“ im Gemeinderat thematisieren.
Fundamente von alten Verkaufshallen entdeckt
Während die Politik die Umbaupläne durchleuchtet, nehmen Stadtarchäologen das Areal am Karlsplatz genau unter die Lupe. Gefunden wurden die Fundamente alter Verkaufshallen. In den 1920er-Jahren befand sich dort ein Einkaufszentrum für Luxuswaren. Nach der Weltwirtschaftskrise wurden die Hallen 1933/34 abgerissen.
Alex Schönherr und Philipp Wagner, Kronen Zeitung
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