Angriff im Roten Meer

Iranischer Öltanker von zwei Raketen getroffen

Ausland
11.10.2019 07:59

Auf einem iranischen Öltanker im Roten Meer hat sich am Freitagmorgen eine Explosion ereignet. Das Schiff war rund 60 Seemeilen (umgerechnet knapp 100 Kilometer) von der saudi-arabischen Hafenstadt Dschidda entfernt, als es laut dem iranischen Ölministerium von zwei Raketen getroffen wurde.

Eine an Bord des angegriffenen Tankers Sabiti gemachte Aufnahme zeigt, dass aus dem beschädigten Schiff Öl ins Meer ausläuft. (Bild: APA/AFP/IRIB TV)
Eine an Bord des angegriffenen Tankers Sabiti gemachte Aufnahme zeigt, dass aus dem beschädigten Schiff Öl ins Meer ausläuft.

Es habe keine Verletzten gegeben, alle Besatzungsmitglieder seien wohlauf, teilte das Ministerium laut der staatlichen iranischen Nachrichtenagentur IRNA mit. Auch die Schäden seien gering, die Crew habe das Schiff wieder unter Kontrolle. Die beiden Haupttanks des Schiffes sollen bei dem Angriff aber beschädigt worden sein, Öl soll ins Rote Meer fließen, berichtete die BBC.

Laut Angaben der National Iranian Tanker Company (NITC) handelt es sich bei dem Schiff um die Sabiti, die Explosion sei „wahrscheinlich durch Raketenangriffe verursacht worden“. Laut dem auf Schiffsverkehr spezialisierten Internetportal „Marine Traffic“ hat das Schiff schon seit Mitte August keinen aktuellen Standort mehr mitgeteilt und das System dafür offenbar abgestellt.

Schäden von Crew des Tankers behoben
Irans Staatssender IRIB veröffentlichte Bilder des Schiffes, auf denen aber keine Schäden zu sehen sind. NITC-Angaben zufolge wird der Tanker seinen Kurs ändern und das Rote Meer verlassen. Es seien zwar „zwei Lagerräume auf dem Schiff beschädigt“, es laufe aber kein Öl ins Meer, hieß es. Die Crew des Tankers habe nach den Explosionen keine Hilfe bekommen und die Schäden alleine behoben.

(Bild: APA/AFP/IRIB TV)
(Bild: APA/AFP/IRIB TV)

Rotes Meer ist wichtige Schifffahrtsroute
Das Rote Meer, das Saudi-Arabien von Ägypten, dem Sudan und dem Horn von Afrika trennt, ist eine wichtige Schifffahrtsroute. Im Norden mündet der Suezkanal in das Meer, das im Süden vom Bab al-Mandab begrenzt wird. Diese Meeresstraße ist wie die Straße von Hormuz ein wichtiges strategisches Nadelöhr für den internationalen Seehandel und den Öltransport aus dem Persischen Golf über das Arabische und das Rote Meer ins Mittelmeer.

(Bild: APA/AFP)

Nach den Anschlägen auf saudi-arabische Ölanlagen Mitte September (Bild oben) sind die Beziehungen zwischen den Erzfeinden Iran und Saudi-Arabien besonders angespannt. Zwischen Teheran und mehreren westlichen Staaten - allen voran den USA - schwelt zudem seit Monaten ein Streit, der auch auf internationalen Schifffahrtswegen ausgetragen wird. Dabei kam es zu mehreren Zwischenfällen - vor allem in der Straße von Hormuz, die zwischen dem Persischen Golf und dem Golf von Oman liegt.

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