„Knapp nicht gereicht“

SPD-Vorsitz: Böhmermann blitzte bei Partei ab

Ausland
01.09.2019 20:17

Der umstrittene TV-Satiriker Jan Böhmermann hat nach eigenen Worten die SPD-Mitgliedschaft erhalten - sein Vorstoß für den Parteivorsitz (siehe Video oben) hatte am Wochenende aber zunächst keinen Erfolg. Bei der Bundes-SPD hieß es am Sonntag zu möglichen weiteren Bewerbern um den Chefposten, es sei niemand neu zugelassen worden. Mit Blick auf Böhmermann sagte eine Sprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur, dazu sei nichts eingegangen. Die Frist für Bewerbungen um den SPD-Vorsitz lief am Sonntag um 18 Uhr ab.

„Trotz vollen Einsatzes hat es am Ende möglicherweise knapp nicht gereicht, die strengen Kriterien zu erfüllen“, schrieb Böhmermann nach dem Ende der Frist auf Twitter. Er kündigte an, er werde Montagmittag Stellung nehmen, wie es weitergehe und ob er seine Kandidatur für den Parteivorsitz der SPD gegebenenfalls noch juristisch durchsetzen werde.

„Ich danke meinem neuen Ortsverein Köthen für die schnelle und skrupellose Bestätigung meiner Mitgliedschaft in der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands“, hatte der 38 Jahre alte Fernsehmoderator am Samstag auf Twitter erklärt - und hinzugefügt: „Der #Neustart19 der deutschen Sozialdemokratie geht von Sachsen-Anhalt aus!“

Zweifel an Ernsthaftigkeit Böhmermanns
Böhmermann hatte am Donnerstagabend in seiner Sendung „Neo Magazin Royale“ (ZDFneo) erstmals erklärt: „Ich, Jan Böhmermann, möchte Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands werden.“ Er startete danach seine Kampagne #neustart19. Kritiker zweifelten allerdings an der Ernsthaftigkeit dieser Aktion des Satirikers.

Aufnahme derzeit unwirksam“
Der Sprecher des SPD-Landesverbands Sachsen-Anhalt, Martin Krems-Möbbeck, bestätigte der dpa am Samstag, dass Böhmermann in Köthen aufgenommen worden sei. Dies reiche jedoch formal nicht aus, weil der TV-Moderator nicht in Köthen wohne. Es gebe zwar Ausnahmemöglichkeiten, wenn beide Kreisverbände - also in diesem Fall Köthen und der Kreisverband des Heimatortes - beteiligt seien. Nach seinem Kenntnisstand seien die zuständigen Sozialdemokraten in Böhmermanns Heimatstadt Köln aber nicht involviert gewesen - deswegen sei die Aufnahme „derzeit unwirksam“, sagte Krems-Möbbeck. Förmliche Voraussetzung einer solchen Kandidatur ist die Unterstützung von mindestens fünf SPD-Unterbezirken, einem Bezirk oder einem Landesverband.

Acht Kandidatenduos starten in Wettbewerb um den SPD-Vorsitz
Zuletzt hatten laut SPD diese acht Duos die Voraussetzungen erfüllt: Bundesfinanzminister Olaf Scholz gemeinsam mit der Brandenburger Landtagsabgeordneten Klara Geywitz, Ex-NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans und die Bundestagsabgeordnete Saskia Esken, Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius und Sachsens Integrationsministerin Petra Köpping, die Vorsitzende der SPD-Grundwertekommission, Gesine Schwan, und Parteivize Ralf Stegner, Europa-Staatsminister Michael Roth und die Ex-NRW-Familienministerin Christina Kampmann, die Bundestagsabgeordneten Karl Lauterbach und Nina Scheer, Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange und der OB von Bautzen, Alexander Ahrens, sowie die Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis und der Verdi-Chefökonom Dierk Hirschel.

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