Antritt in Wien 2020?

Straches FPÖ-Deal: Es geht um Geld und Posten

Österreich
17.06.2019 06:00

Die FPÖ lässt es sich einiges kosten, dass Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache sein EU-Mandat, mit dem er wohl der Partei schaden würde, nicht annimmt. Es ist ein großer Posten- und Geldschacher, der da vereinbart wurde - unter anderem Ehefrau Philippas Einzug in den Nationalrat (siehe Video oben). Im Gegenzug soll Strache jetzt eine Zeit lang abtauchen und sich ruhig verhalten.

Heinz-Christian Strache wollte schon nach dem skandalösen Ibiza-Video nicht zurücktreten. Bald herrschte ein erbittertes Gezerre um sein EU-Mandat, das er mit mehr als 40.000 Vorzugsstimmen errungen hat. Die FPÖ ist der Meinung, dass es keine gute Idee sei, wenn Strache nach Brüssel gehe, er würde der Partei damit nur schaden und den entlarvenden Ibiza-Auftritt ständig in Erinnerung rufen.

Strache stellt Bedingungen
Doch anders als bei seinem Rücktritt von der Parteispitze konnte der langjährige FPÖ-Chef nun Bedingungen stellen. Dabei geht es um reichlich Geld sowie um Posten. Der neue blaue Parteiobmann Norbert Hofer dürfte sich darauf eingelassen haben, um Strache vom EU-Parlament fernzuhalten.

Ein Teil des Pakets ist der Einzug von Straches Ehefrau Philippa in den Nationalrat. Das ermöglichen ihr die Wiener Freiheitlichen, die sie auf den sicheren dritten Listenplatz gereiht haben. Die Wiener, die Strache nach wie vor huldigen, machen aber noch weit mehr: Allem Anschein nach dürfte Heinz-Christian Strache tatsächlich bei der Wiener Wahl im Jahr 2020 als Spitzenkandidat antreten.

Gut dotierter Berater-Vertrag für Ex-Vizekanzler
Der zweite Brocken des Deals betrifft die finanzielle Situation der Familie Strache. Das Vizekanzler-Gehalt betrug knapp 20.000 Euro - das ist weggefallen. Als Nationalratsabgeordnete erhält Philippa Strache dann knapp 9000 Euro. Das dürfte aber noch nicht reichen. Die FPÖ legt, dem Vernehmen nach, noch etwas drauf. Heinz-Christian Strache soll nach der Wahl im September einen gut dotierten Berater-Vertrag bekommen.

Dafür soll er sich bis dahin ruhig verhalten und am besten nirgends auftauchen.

Doris Vettermann, Kronen Zeitung/krone.at

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