Exakte Kopie von Wrack

Forscher bauen antikes Segelschiff der Römer nach

Wissenschaft
05.06.2019 12:05

Wie leistungsfähig waren die ersten Segelschiffe? Diese Frage wollen Forscher einer deutschen Universität mit einem aufwändigen Projekt beantworten. Sie bauen gerade einen römischen Segelfrachter aus dem 3. Jahrhundert nach, der voll einsatzfähig sein wird. Und das, obwohl das Schiff - ganz authentisch - gar nicht dicht sein wird, wenn es zu Wasser gelassen wird …

Als Vorlage für das ambitionierte Projekt dient ein versunkenes Schiff, das in den 1980er-Jahren aus der Bucht von Laurons an der südfranzösischen Küste nahe Marseille geborgen wurde. Der Segler war aufgrund eines Sturms untergegangen und wurde nun originalgetreu nachgezimmert.

Ein Muster war für den Nachbau unbedingt erforderlich, denn es gibt keine schriftlichen Aufzeichnungen darüber, wie derartige Schiffe in der Antike konstruiert und gebaut wurden. Der Frachter ist 16 Meter lang, Höhe und Breite betragen jeweils fünf Meter. Zwei Jahre arbeiteten Forscher, Studenten und Handwerker daran, das historische Wasserfahrzeug zu bauen.

„Für uns ist fantastisch, dass wir dann zum ersten Mal die Eigenschaften eines römischen Segelschiffes exakt messen können“, freut sich Projektleiter Christoph Schäfer, Althistoriker an der Universität Trier. Das Schiff wurde vorläufig nach seinen Fundort Laurons 2 benannt.

Bei Form der Segel müssen Fachleute raten
In der Mosel will man in Kürze in See stechen. Bei einigen Details müssen die Wissenschaftler jedoch raten, wie das Lokalblatt „Volksfreund“ berichtete:
„Wie genau die Segel ausgesehen haben, wissen wir noch nicht genau“, erklärte Schäfer. Experten aus anderen europäischen Ländern trugen mit ihrer Expertise dazu bei, eine Computeranimation zu erstellen, um das Problem zu lösen.  

„Bis zur Schiffstaufe wird es aber schwimmen“
Wie schon in der Antike wird das Schiff noch nicht vollkommen wasserdicht sein, wenn es ins Wasser gelassen wird.
„Es läuft erst einmal Wasser rein, damit das Holz aufquellen kann“, erklärt Schäfer. „Bis zur Schiffstaufe wird es aber schwimmen.“ Am 5. Juli will man in See stechen - bis dahin will man sich auch einen Namen einfallen lassen, „der auch etwas mit Trier zu tun hat“, so der Projektleiter.

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