Auch Zoll reformiert

Neue Struktur: Nur noch ein Finanzamt statt 40

Österreich
09.04.2019 06:00

Auf die gesamte Finanzverwaltung mit 11.000 Beschäftigten kommt eine große Reform zu: Ab 2020 gibt es statt 40 nur noch ein Finanzamt, statt neun Zollämtern ebenfalls nur noch eines. Auch Finanzpolizei und Steuerfahndung werden zusammengelegt. Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) will das System effizienter machen und so Personal einsparen.

Die Beschlüsse fallen noch vor dem Sommer, nach einem Pilotversuch im Herbst soll die neue Struktur dann 2020 stehen. Fünf Behörden bilden dann die neue Finanzverwaltung:

  • Aus 40 Finanzämtern wird eines. Die Standorte (es gibt bundesweit 79) sollen erhalten bleiben. Doch der Bürger erhält überall den gleichen Service. Das Hin- und Herschicken von Akten (z.B. bei Wohnsitz- oder Firmenwechsel) ist dann Geschichte. Löger erwartet, dass z.B. die Durchlaufzeiten von Arbeitnehmerveranlagungen um zehn Prozent, bei der Familienbeihilfe um 20 Prozent gesenkt werden. Es wird auch mehr Online-Service geben.
  • Es kommt ein bundesweites Zollamt Österreich (mit regionalen Standorten), die elektronische Anmeldung („E-Zoll“) wird ausgebaut.
  • Für Großbetriebsprüfungen wird es eine eigene Behörde geben.
  • Finanzpolizei und Steuerfahndung werden zusammengeführt und erhalten die Kompetenz der Finanzstrafbehörden. So kann man leichter gegen Scheinfirmen vorgehen, die sich jetzt durch rasches Umgründen dem Zugriff der Behörden entziehen.
  • Mit der Reform der Sozialversicherungen wird ein bundesweiter Prüfdienst für lohnabhängige Abgaben eingerichtet.

Personalab- und aufbau
Derzeit gehen rund 300 Finanzbeamte pro Jahr in Pension, das wird bis 2023 auf etwa 600 steigen. Nicht alle werden nachbesetzt, gibt Löger zu. Doch in einigen Bereichen wie z.B. Betrugsbekämpfung wird man mehr Mitarbeiter brauchen. Die Arbeit wird besser verteilt: Derzeit bearbeiten manche Beamte 500, andere 1700 Akte pro Jahr.

Manfred Schumi, Kronen Zeitung

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