Zweites Gipfeltreffen

Trump verspricht „Freund“ Kim „gewaltige Zukunft“

Ausland
27.02.2019 13:09

Gut acht Monate nach ihrem ersten Gipfel sind US-Präsident Donald Trump und sein „Freund“, der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un, am Mittwoch in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi erneut zusammengekommen. „Wir haben es geschafft, alle Hindernisse zu überwinden, und hier sind wir heute“, sagte Kim, der meinte, die Beziehungen der USA und Nordkorea würden von der „Außenwelt“ missverstanden. Zu dem zweiten Treffen sei es „dank der mutigen politischen Entscheidung“ des Präsidenten gekommen, das Ergebnis werde ein „hoffentlich allen willkommenes“ sein. Trump versprach seinem Gegenüber eine „gewaltige Zukunft“ für Nordkorea. 

Trump und Kim begrüßten sich zunächst angespannt und mit ernster Miene im legendären Hotel Metropole vor einer Reihe von jeweils sechs nordkoreanischen und US-amerikanischen Nationalflaggen. Erst langsam lockerte sich die Atmosphäre. „Ich glaube, das Land hat ein gewaltiges wirtschaftliches Potenzial“, sagte Trump. Kim sei „ein großartiger Führer“. Die USA würden Nordkorea helfen, dass diese „unglaubliche Zukunft“ für Nordkorea „wahr wird“. Das Gespräch der beiden mächtigen Männer dauerte rund 30 Minuten, danach ging es zu einem gemeinsamen Abendessen mit Gästen und Dolmetschern.

„Wir werden sehr hart an der Denuklearisierung arbeiten“
Bei dem zweitägigen Treffen geht es um den Abbau von Nordkoreas Atomwaffen und Raketen, eine neue Sicherheitsarchitektur und eine Lockerung der strengen Sanktionen gegen den isolierten stalinistischen Staat. „Kim Jong Un und ich werden sehr hart daran arbeiten, etwas bei der Denuklearisierung zustande zu bringen und dann Nordkorea zu einem wirtschaftlichen Powerhaus zu machen“, twitterte Trump kurz vor der Begegnung. China, Russland, Japan und Südkorea dürften dabei „sehr hilfreich“ sein. Trump äußerte die Hoffnung, dass „großartige Dinge“ bei dem „sehr wichtigen Gipfel“ geschehen werden.

Trump nannte Kim auf Twitter seinen „Freund“
Bereits vor seinem zweiten Gipfeltreffen hatte Trump sein gutes persönliches Verhältnis zu Nordkoreas Machthaber betont. Auf Twitter nannte er Kim am Mittwoch sogar seinen „Freund“. Zugleich stellte er dem kommunistischen Land wirtschaftliche Entwicklung und Wohlstand in Aussicht, sollte es sein Arsenal an Atomwaffen und Raketen abrüsten. „Das Potenzial ist fantastisch, eine großartige Gelegenheit für meinen Freund Kim Jong Un, wie kaum eine andere in der Geschichte“, schrieb Trump.

Kim reiste mit dem Zug nach Hanoi
Das Treffen in Vietnams Hauptstadt Hanoi findet acht Monate nach dem ersten Gipfel im vergangenen Juni in Singapur statt. Kim brach dazu bereits am Samstag mit dem Zug auf. Ein offizielles Foto von der Abfahrt zeigte ihn winkend in einer Tür des gepanzerten Sonderzugs. Die fast 4500 Kilometer lange Fahrt nach Vietnam dauerte rund 66 Stunden.

Trump lobt wirtschaftliche Entwicklung Vietnams
Trump traf am Vormittag zunächst mit Vietnams Präsident Nguyen Phu Trong zusammen. Anschließend nahmen Trump und Trong an einer Zeremonie zur Unterzeichnung von Handelsabkommen teil. Trong ist zugleich Generalsekretär der Kommunistischen Partei Vietnams und damit der starke Mann des südasiatischen Landes. Trump sagte, er hoffe, dass „großartige Dinge“ bei dem „sehr wichtigen Gipfel“ mit Kim geschehen würden. Zudem lobte er die rasante wirtschaftliche Entwicklung Vietnams.

Vertrag zwischen vietnamesischer Fluglinie und US-Flugzeugbauer 
Die vietnamesische Fluglinie VietJet und der US-Flugzeugbauer Boeing unterzeichneten indes einen Vertrag über den Kauf von 100 Boeing 737 Max. VietJet und Boeing hatten bereits im Juli eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. Den Angaben von damals zufolge haben die Flugzeuge einen Listenpreis von mehr als 12,7 Milliarden Dollar (rund 11,2 Mrd. Euro).

Erklärung zum formellen Ende des Korea-Kriegs?
Über die möglichen Ergebnisse des Gipfels wird viel spekuliert. Viele erwarten eine Erklärung zum formellen Ende des Korea-Kriegs (1950-53). Auch über eine Schließung des nordkoreanischen Atomkomplexes Yongbyon sowie die Zulassung von Atominspekteuren, die Einrichtung von Verbindungsbüros zwischen den USA und Nordkorea und die Wiederaufnahme innerkoreanischer Wirtschaftsprojekte wird gemutmaßt.

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