Bergbauer verunglückt

Tragödie: Hilfsbereitschaft mit dem Leben bezahlt

Kärnten
05.02.2019 06:00

Tiefe Trauer herrscht in der Gemeinde Großkirchheim im Kärntner Mölltal nach einer Lawinentragödie. Der Bergbauer Josef Suntinger war Sonntag, wie berichtet, unter Schneemassen begraben worden, als er mit seinem Skidoo ein Pistengerät bergen wollte. Seine Hilfsbereitschaft bezahlte der 52-Jährige mit dem Leben.

„Ich kann es noch gar nicht fassen. Der Sepp war immer sehr hilfsbereit und ein richtiger Kumpel. Und er war der beste Holzfäller. Er hat viele Wegtrassen freigeschlägert“, erzählt Großkirchheims Bürgermeister Peter Suntinger. Am Sonntag hatte ein 30-jähriger Mölltaler fünf Techniker der Kelag mit seinem kleinen Pistengerät zu ihren Störungseinsätzen gefahren. Nach der zweiten Fuhr rutschte die Pistenraupe aber vom Güterweg Allas ab. Da der 30-Jährige seinen Halbbruder nicht erreichen konnte, bat er Josef Suntinger um Hilfe.

Der 52-jährige Bergbauer war sofort mit seinem Skidoo zur Stelle. Er nahm ein Seil, stieg damit über eine Böschung, um es an einem Baum für die Bergung des Pistengerätes umzulenken. Dabei löste sich eine 15 mal 20 Meter mächtige Lawine, der Helfer wurde über felsiges Gelände mitgerissen und eineinhalb Meter tief verschüttet. Auch der 30-Jährige wurde bis zur Hüfte verschüttet, er konnte sich aber befreien und Alarm schlagen. Für Josef Suntinger kam jede Hilfe zu spät.

„Er war so ein fleißiger Bergbauer und ein guter Freund“, so Franz Pichler, der Obmann des Kameradschaftsbundes, dessen Fahnenträger Suntinger war. Wie es mit dem Bergbauernhof weitergeht, ist noch ungewiss. Der 52-Jährige hatte ihn gemeinsam mit seiner Mutter und den beiden Schwestern bewirtschaftet. „Wir werden auf alle Fälle kürzertreten müssen. Mein Bruder war ja als Hofübernehmer schon vorgesehen“, so die völlig geschockte Schwester des Getöteten.

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Wilfried Krierer
Wilfried Krierer
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