Strache bei FP-Treffen

Mordanstieg: „Migrationsjubler mitverantwortlich“

Österreich
19.01.2019 14:20

Vizekanzler Heinz-Christian Strache hat sich entsetzt über die jüngste Mordserie gegen Frauen in Österreich gezeigt. Eine Tatsache, die ihm zufolge dabei nicht verschwiegen werden dürfe, sei jene, dass die Täter oftmals einen Migrationshintergrund gehabt hätten. „Es wäre daher völlig falsch, hier von einem Anstieg der Gewalt unter Österreichern zu sprechen“, sagte der FPÖ-Chef beim alljährlichen Neujahrstreffen seiner Partei am Samstag in Wien (siehe Video oben). Vielmehr seien, so Strache, diejenigen, die 2015 die Migrationswelle nach Österreich „bejubelt“ hätten, mitverantwortlich für diese Entwicklung.

Innerhalb der letzten fünf Wochen ist es in Österreich gleich fünf Mal zu einer tödlichen Gewalttat gekommen. Die Opfer: allesamt Frauen, die beiden jüngsten erst 16 Jahre alt. „Gewalt gegenüber Frauen hat in unserer Gesellschaft nichts verloren“, stellte Strache klar. Der Vizekanzler wolle hierbei nicht schweigend zusehen und weiterhin Fakten offen ansprechen. 

„Kickl hat Österreich ein Stück sicherer gemacht“
Für Strache sei es daher gut und richtig gewesen, dass die die türkis-blaue Bundesregierung gestoppt hätte. „Ja, wir haben diese unverantwortliche, illegale Migrationswelle nach Österreich seit unserer Regierungsverantwortung gestoppt. Wir schützen unsere Grenzen und sorgen dafür, dass Verfahren nicht weiter verschleppt, sondern rasch abgearbeitet werden.“ Jeder Asylwerber, der sich nicht an die Spielregeln halte, müsse das Land zügig verlassen. Besonders lobend erwähnte Strache hierbei FPÖ-Innenminister Herbert Kickl. Dieser habe dafür gesorgt, dass die Abschiebungen um 50 Prozent gestiegen seien. Strache: „Kickl hat Österreich ein Stück sicherer gemacht.“ 

Laut wurde es unter den gut 4000 Anhängern in der Messe Wien auch wieder beim Thema Islam. Strache werde dahinter sein, in diesem Jahr, „den politischen Islam gesetzlich zu verbieten“, griff der Vizekanzler eine Forderung von FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus auf. 

„Gut, wenn SPÖ in nächsten 20 Jahren nicht in Regierung kommt“
Auch die SPÖ bekam von Strache ihr fett ab. Er geißelte die „Sozialisten“ für so ziemlich jede negative Entwicklung in der Vergangenheit. Stimmung kam vor allem auf, als er der Ex-Kanzlerpartei die Verantwortung für die Migrationsbewegungen im Jahr 2015 zuschob: „Österreich hätte sich viel erspart, hätte die SPÖ nicht die Grenzen für alle in unser Sozialsystem geöffnet. Diese SPÖ hat diesen Schaden angerichtet und es ist gut, dass diese SPÖ aus der Verantwortung gewählt wurde. Und es ist gut, wenn diese SPÖ die nächsten 20 Jahren nicht mehr in eine Regierung kommt.“

Auch hätte die SPÖ „zurecht ihre Kernwähler an uns verloren“, sah Strache seine Partei schon als Nachfolgepartei der Roten: „Wir Freiheitliche sind im wahrsten Sinne des Wortes die neue Arbeiterpartei.“ Und auch bei der kommenden Wien-Wahl ist die SPÖ der dezitierte Hauptgegner: „Wien gehört den Wienern und Wienern , aber sicher nicht den Sozialisten.“

Strache ließ mit Kanzleranspruch aufhorchen
Aufhorchen ließen die Blauen auch damit, dass sie sich mit der Vizekanzlerschaft auf lange Frist wohl doch nicht ganz zufriedengeben wollen. Während Strache in den vergangenen Jahren den Kanzler-Anspruch bewusst zurückgestellt hatte, sah der blaue EU-Abgeordnete Harald Vilimsky seinen Parteichef noch nicht am Zenit: „Für dich, lieber HC wird der Vizekanzler nicht die letzte Station deiner Karriere sein.“ Strache nahm dies gerne auf: „Österreich zuerst, ich sage Danke für euren Einsatz, wir sind noch lange nicht am Ziel. Es steht bei mir der Vize vor dem Kanzler, das nächste Mal soll der Kanzler davorstehen“, rief er unter großem Jubel der Parteigänger am Schluss seiner rund einstündigen Rede.

Lugner als Überraschungsgast
Als Überraschungsgast wohne übrigens auch Baulöwe Richard Lugner dem FPÖ-Neujahrstreffen bei (siehe Video unten). „Lugner ist ein Wiener Unikat, das sich kein Blatt vor dem Mund nimmt. Daher ist er auch genau richtig hier bei uns“, sagte Strache. 

Linke Gruppe demonstrierte gegen FPÖ
Vor der Halle fand sich unterdessen eine kleinere Gruppe Demonstranten ein. Rund 100 Personen waren dem Aufruf der „Linkswende Jetzt“ gefolgt, um gegen die FPÖ zu demonstrieren. „Ihr seid so etwas wie unsere Neujahrsglückschweinchen“ meinte dazu Vilimsky, denn: „Je lauter ihr schreit und je mehr ihr gegen uns agitiert, desto größer werden unsere Wahlerfolge sein“, so seine Hoffnung.

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