Franck Ribery hat die „sehr hohe Geldstrafe“, die ihm der FC Bayern aufgebrummt hat (siehe Video oben), gut verdaut. Via Twitter teilt er mit: „Macht euch keine Sorgen um mich, mir geht‘s gut.“ Nach der „Golden Steak“-Affäre soll bei Bayern endlich wieder das Sportliche im Fokus stehen. Fürs Krisenmanagement wird Bayern indes bisweilen abgewatscht.
Übergang zur Tagesordnung scheint bei den Bayern auf der Agenda ganz oben zu stehen. Darum ist offenbar auch Franck Ribery bemüht. Nach Shit-Storm und Konter-Shitstorm rund um sein mit Gold verziertes 1.200-Euro-Steak ruft der französische Exzentriker demonstrativ zur Gelassenheit auf. Ein paar Trainingsschnappschüsse in Katar - die allesamt einen gut gelaunten Franck zeigen, versteht sich -, dazu unverfängliche Zeilen. „Macht euch keine Sorgen, mir geht‘s gut. Und jetzt zurück zur ernsthaften Arbeit, wir haben eine Menge Arbeit vor uns. Großartige Atmosphäre hier in Doha.“
Schlechtes Krisenmanagement?
So gerne die PR-Maschinerie des FC Bayern ihre Fans auch mit Feel-good-Häppchen aus Katar bezirzt - medial bleibt freilich die Causa Ribery im Fokus. Kommentatoren schießen sich auf das (ausbaufähige?) Krisenmanagement des Traditionsklubs ein. Dass Bayern Ribery mit einer „sehr hohen Geldstrafe“, deren Betrag übrigens nicht genannt wurde, abspeist, wird mancherorts als geradezu niedlich kategorisiert. Die FAZ schreibt von einer „Minimal-Sanktion“, die „Bild“ unterstellt Sportdirektor Hasan Salihamidzic, sich aus der Affäre „rauszumogeln“. Der Clou hinter all der medialen Kritik: Wie soll eine Geldstrafe einen Mann erziehen, der kolportierte zehn Mille Jahresgage kassiert und für ein Stück Fleisch eine Summe hinblättert, mit der andere einen Monat ihr ganzes Dasein fristen müssen?
Halt, schreitet die Bayern-Pressestellt ein: Das Steak habe Ribery nicht bezahlt, es war eine Einladung, gleichsam eine Gegenleistung für den Werbeeffekt, den Koch Nusret Gökce durch Ribery Insta-Post lukriert. Christian Eichler von der FAZ beeindruckt das nicht. Selbst wenn Ribery das Steak nicht bezahlt habe, lasse das die Sache „nicht weniger dekadent erscheinen“, schreibt er in einem Kommentar. Die „Minimal-Sanktion“ in Form einer Geldstrafe tut „keinem weh schon gar nicht einem achtstellig verdienenden Kicker“.
„Man kann nur lachen“
Die „Bild“ kann „über solche Geldstrafen nur lachen“. Dass Ribery eine Suspendierung erspart blieb, erklärt die „Bild“ (wie auch andere Medien es tun) mit dem zu großen sportlichen Risiko. Vier Tore in den letzten vier Spielen vor der Winterpause sprechen eine deutliche Sprache. Fast so deutlich wie jene, die Ribery wählte, als er Kritiker via Twitter aufs Derbste beschimpfte.
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