Athletin schlug Täter

„Weiß nicht, was mich bei Prozess erwarten würde“

Wien
04.01.2019 06:01

Ein Griff, ein Schlag - zwei Anzeigen. Nachdem er einer Touristin aus der Schweiz an das Gesäß gefasst haben soll, fand sich in der Silvesternacht ein Afghane (20) mit einem Nasenbeinbruch im Spital wieder. Der Fall von sexueller Belästigung sorgte für Schlagzeilen. Und das Opfer wird gefeiert.

„Ich hätte mir nicht gedacht, dass dieser Vorfall so viel Aufsehen erregt“, so die 21-Jährige. Doch die schlagfertige Frau aus der Schweiz sorgt für Furore, erntet viel Bewunderung und Applaus. Kommentare auf krone.at sprechen eine deutliche Sprache: „Sie müsste einen Orden bekommen“, „Sie hat ihm die Grenzen aufgezeigt. Gut so!“, „Das Beispiel darf Schule machen“, „Einfach super“, wird die junge Schweizerin für ihre Zivilcourage gelobt.

Auch Opfer angezeigt
Sie selbst möchte vorerst auf jeden Fall anonym bleiben: „Ich weiß nicht, was mich bei einem Prozess erwarten würde“, lässt die talentierte Wintersport-Athletin der „Krone“ ausrichten. Sie reiste bereits am 2. Jänner in ihre Heimat zurück - mit einer Anzeige wegen Körperverletzung im Gepäck, es droht möglicherweise ein Strafverfahren. Ein Umstand, der für Kopfschütteln sorgt.

Die Vorgeschichte: Gemeinsam mit drei Freundinnen feierte Elsa B. (Name geändert) auf dem Wiener Silvesterpfad den Jahreswechsel. Im Schatten des Rathauses soll ihr gegen 1.30 Uhr ein Afghane auf den Po gegrapscht haben - im Reflex drehte sich das Opfer um und verpasste dem Sex-Täter einen Schlag mitten ins Gesicht.

Verdächtiger leugnet
„Ein Volltreffer!“, wie „Krone“-Leser schreiben. Der 20-Jährige, der laut Zeugenaussagen schon zuvor mehrere Frauen belästigt haben soll, musste von der Rettung in ein Krankenhaus gebracht werden. Er wurde wegen sexueller Belästigung angezeigt. Der Mann bestreitet die Tat.

Oliver Papacek, Kronen Zeitung

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